Autoliv hat einen Knieairbag entwickelt, der die unteren Extremitäten frühzeitig abfängt und so die Belastungen im Knie- und Hüftbereich erheblich reduziert. Gleichzeitig wird damit die Gefahr vermindert, dass der Kopf auf die Frontscheibe oder A-Säule prallt. Die amerikanische Regulierungsbehörde für Straßenverkehr, die National Highway Traffic Safety Administration, hat einen Crashtest initiiert, der mit nicht angegurteten Insassen einen Frontalaufprall mit schräger Bewegungskomponente vorsieht. Bei dieser Konstellation rutschen die Insassen translatorisch nach vorne bis zum Kontakt der Knie mit der Instrumententafel und dann vollführt der Oberkörper eine Drehbewegung. Dabei kann der Kopf vor allem bei Kleinwagen oder sportlichen Modellen mit flacher Frontscheibe trotz Frontairbag mit der A-Säule oder der Frontscheibe kollidieren. Der Knieairbag fängt die Beine schon näher am Sitz ab, so dass die Drehbewegung früher erfolgt und der Aufprall des Kopfes weniger heftig oder gar vermieden wird. Fast noch wichtiger ist die Schutzfunktion des Luftsacks für die unteren Extremitäten. Denn sie vermindert die einwirkenden Kräfte auf die Kniescheibe und die Gelenkpfanne, in der der Oberschenkelknochen in der Hüfte gelagert ist. Ein Grund für diese massive Reduktion ist das frühzeitige Abbremsen des Passagiers. Der neue Knieairbag hat ein erhöhtes Volumen von mehr als 20 l und 'umschlingt' im entfalteten Zustand regelrecht die Beine des Insassen und bremst ihn schon von Beginn seiner Vorwärtsbewegung an ab. Dadurch bleibt die kinetische Energie des Passagiers moderat. Der HE-Airbag übt durch sein großes Volumen frühzeitig eine Rückhaltefunktion aus und bremst die Knie ohne aufwändige Lastträgerplatte und bei moderatem Innendruck weit vor der Instrumententafel ab. Bei den bisherigen Simulationen und Versuchen wurde die Vorverlagerung im Beckenbereich auf weniger als 150 mm halbiert, ohne die einwirkenden Kräfte im Vergleich zu bisherigen Lösungen zu erhöhen. Autoliv sieht das Marktpotenzial des Knieairbags vor allem bei Fahrzeugen, die ihn für die Erfüllung der 0 Grad und 30 Grad ungegurteten Frontalaufprall-Tests in den USA sowie für die Erreichung von fünf Sternen beim Euro-NCAP-Test benötigen.


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    Titel :

    Neuer Knieairbag erhöht Insassenschutz


    Beteiligte:
    Brock, Stefan (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2006


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 2 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch






    Neuer Knieairbag erhoeht Insassenschutz

    Brock,S. / Autoliv,Dachau,DE | Kraftfahrwesen | 2006


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