Heutige mehrstufige Rückhaltesysteme stellen abhängig von der Variabilität der Unfallschwere und den zu schützenden Insassen bereits differenzierte Systemantworten zur Verfügung. Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf Crashtestanforderungen. Daneben zeigt die Analyse des realen Unfallgeschehens weitergehende Anforderungen an das Adaptivitätsvermögen von Schutzsystemen auf. Die Weiterentwicklung der Rückhaltesysteme zu so genannten intelligenten Rückhaltesystemen ermöglicht eine zusätzliche Potentialausschöpfung innerhalb der passiven Sicherheit. Intelligente Rückhaltesysteme der Zukunft können dabei eine adaptive Anpassung der Rückhaltewirkung an die jeweilige Unfallsituation ermöglichen. Damit können unterschiedliche Unfallschweren und individuelle Eigenschaften der Insassen besser adressiert werden. Individuelle Unterschiede, wie die Unfallschwere und das Insassengewicht, können durch eine angepasste Härte des Rückhaltesystems adressiert werden. Dabei können prinzipiell unterschiedliche harte Airbags und Gurtkraftniveaus zur Verfügung gestellt werden. Für den Einsatz von adaptiven Rückhaltesystemen bestehend aus heutigen Gurt- und Airbagsystem ergibt sich die Anforderung nach einer Optimierung des Kraft-Weg-Verlaufes der Insassen. Damit könnte eine individuelle Verringerung der Insassenbelastung umgesetzt werden. Die Optimierung des Kraft-Weg-Verlaufes durch eine geeignete Wahl der Gurtkraftfunktion und der Airbagventfunktion wird im Beitrag mit Hilfe der Evolutionsstrategie umgesetzt. Die Evolutionsstrategie stellt ein universelles stochastisches Suchverfahren zur Lösung und Optimierung technischer Probleme dar. Die prinzipielle virtuelle Lösung zeigt ein großes Potential in der Reduktion der Insassenbelastungswerte. Eine technisch umsetzbare Lösung aus einem einmal schaltenden großen Vent und einem schaltbaren Gurtkraftbegrenzer würde der idealen Lösung bereits sehr nahe kommen. Ein adaptives Rückhaltesystem könnte bei ca. 31 % aller schwer verletzten PKW-Fahrer eine Wirkung erzielen und ca. 10 % der Getöteten PKW Insassen in Frontalkollisionen vermeiden. Die zukünftige Umsetzung der adaptiven Rückhaltesysteme wird von der robusten Auslegung der Sensorik zur Erfassung der individuellen Einflussparameter abhängen, deren Serienfähigkeit bis heute nicht gegeben ist.

    Today's multistage restraint systems offer different system responses depending on the variables of the accident severity and the occupants. Considering what happens in an accident and the results of crash tests, it is seen that controlling the restraint systems, so they adapt to the specifics of the occupants and the accident itself, promises even more potential for reducing the loads on occupants. This paper discusses the desirable adaptability and the resulting possible sensor strategy. The efficiency of adaptive occupant protection in the event of accident has been calculated using the results of the computer-aided potential analysis.


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    Titel :

    Systemanforderungen und Potentiale des adaptiven Insassenschutzes


    Weitere Titelangaben:

    System requirements and potential of adaptive occupant protection


    Beteiligte:
    Gonter, Mark (Autor:in) / Zobel, Robert (Autor:in) / Biewendt, Marcus (Autor:in) / Schramm, Christian (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    17 Seiten, 11 Bilder, 1 Tabelle, 11 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Systemanforderungen und Potentiale des adaptiven Insassenschutzes

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