Die Beprobung des Meeresbodens ist Grundlage für eine vielfältige geologische, geochemische, geophysikalische und biologische Forschung im marinen Bereich. Bisherige Methoden der Beprobung (Schwerelot, Kolbenlot) erlauben nur die Gewinnung relativ kurzer Sedimentkerne ausschließlich in Lockersedimenten. Daher wurde am Zentrum für marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen (MARUM) ein Meeresboden-Bohrgerät 'MeBo' entwickelt, das von Standardforschungsschiffen aus bis zu einer Wassertiefe von 2000 m einsetzbar ist und mit unterschiedlichen Bohrverfahren (Pushcore-Verfahren, Rotationsbohrverfahren) bis zu 50 m lange Gesteins- oder Sedimentkerne sowohl im Lockersediment als auch im Festgestein gewinnen kann. Die Versorgung und Fernsteuerung des Bohrgerätes erfolgt über ein Spezialkabel (Umbilical) vom Schiff aus. Das Bohrwerkzeug wird hierbei dem Bohrgerät auf zwei rotierenden Magazinen am Meeresboden vor Ort zur Verfügung gestellt. Das Vorschubsystem mit dem Bohrkopf ist das zentrale Element des Bohrgerätes. Der Bohrkopf sorgt für die Rotation (max. 400 rpm) und das notwendige Drehmoment für das Bohren im Rotationsbohrverfahren sowie für das Verschrauben beim Ein- und Ausbau des Bohrgestänges. Insgesamt drei Spannvorrichtungen werden für den Gestängeein- und -ausbau genutzt. Weiterentwicklungen an dem Gerät sollen den Einsatz von MeBo für die Meeresforschung und die Offshore-Industrie verbessern und dessen Untersuchungsmöglichkeiten erweitern. So wird das Gerät derzeit durch die PRAKLA Bohrtechnik GmbH und das MARUM umgerüstet, damit es Kerne auch im technisch anspruchsvolleren Seilkernverfahren erbohren kann.
Das MeBO-Bohrprojekt - unterseeisches Bohren in großer Tiefe
bbr - Fachmagazin für Brunnen- und Leitungsbau ; 56 , 12 ; 52-57
2005
6 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
NC-Bohren grosser, sperriger Werkstuecke
Kraftfahrwesen | 1977
|Coal Products Privatised Under Mebo Deal
British Library Online Contents | 1995
Bohren ist nicht gleich Bohren
British Library Online Contents | 2009