Technische Kunststoffe sind leicht, flexible und preiswert zu formen, schnell zu verarbeiten und einfach zu recyclen und haben nun auch im Motorraum Einzug gehalten. Einzelkomponente aus Aluminium, Magnesium und Gusseisen werden immer häufiger durch Komplettsysteme aus Kunststoff ersetzt. Auf der Grundlage verbesserter Kunststoffe und Produktionstechniken lassen sich die Vorteile des Werkstoff konsequent nutzen. Produkte aus Kunststoff setzen sich im Motorraum aus verschiedenen Gründen immer mehr durch: Sie sind leichter als Aluminium, Magnesium oder Gusseisen und preiswerter zu bearbeiten, hierdurch ergeben sich niedrigere Produktionskosten. Außerdem ist die hohe Flexibilität der Kunststoffe zu beachten. Ein klassisches Beispiel für das Potenzial der Funktionsintegration in Kunststoffkomponenten ist das weltweit erste Ölmodul mit Voll-Kunststoffgehäuse von Mann+Hummel, das wesentliche Funktionen des Ölmanagements in einem Bauteil vereinigt: Filtration und Kühlung des Motoröls, Steuerung des Ölkreislaufs, Regelung des Öldrucks sowie die Ölabscheidung von Ölnebeln aus Blow-By-Gasen. Das Modul ist aus hochtemperaturstabilisiertem Polyimid 66 GF 35 hergestellt. Auch bei Saugrohren und Zylinderkopfhauben bietet sich die Funktionsintegration an. Neben Aspekten wie Kosten, Gewicht und Flexibilität gewinnt auch die Optik unter der Motorhaube immer mehr an Bedeutung. Hier kann durch Kunststoffe beim Design der Motorabdeckung und von Luftfiltern den Ansprüchen der Automobilherstellern entsprochen werden. Kunststoffe werden auch in Filterelementen vermehrt eingesetzt. Hier kommen applikationsgerechte Kunststoffe wie PP, POM und PA zum Einsatz.
Kunststoffe erobern den Motorraum
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 107 , Sh: Werkstoffe im Automobilbau ; 30-33
2005
4 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Kunststoffe erobern den Motorraum
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