Der Mensch ist ein kompliziertes Sensorsystem. Unzählige Informationen stürzen im Straßenverkehr auf den Fahrer ein. Stereoanlagen, Klima- und Navigationsgeräte und immer mehr Knöpfe und Schieber lenken den Fahrer vom Verkehr ab. Der überforderte Sehsinn bildet mit dem Tastsinn ein echtes Multitasking. Das Wissen über den Tastsinn hat sich in den vergangenen 10 Jahren in den Ingenieurwissenschaften weit verbreitet. 30 bis 50 Millionen Sensoren sind über den Körper verteilt: Haut, Muskeln, Gelenke, Sehnen - ein gigantisches Messinstrument. Ein Beispiel ist die Optimierung der physikalischen Oberflächeneigenschaften. Der Tastsinn soll das Material als qualitativ hochwertig empfinden. Anders als dem Auge kann man dem Tastsinn kein Lederimitat als hochwertiges Naturprodukt verkaufen. Selbst wenn das neue Oberflächenmaterial die erste Prüfung im Labor besteht, muss es sich noch der Kontrolle von zwei Millionen Schweißdrüsen in den Handflächen unterziehen. Fazit: Haptik fördert Freude am Fahren. Die Lust auf Kommunikation und Information während des Autofahrens birgt die Gefahr, den Fahrer vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Das Verkehrsaufkommen und damit die von den Augen zu verarbeitende Informationsmenge hat sich in den vergangenen jahren kontinuierlich erhöht. Dies wird auch in Zukunft so sein. Wenn man bedenkt, das auch ältere Menschen immer länger mobil sein wollen, kann ein haptisch optimiertes Interieur das Fahren sicherer machen und den Spaß am Fahren erhalten.
Sind Finger die besseren Augen? Haptik-Design beeinflusst Fahrzeug-Interieur
F + M Mechatronik ; 113 , 7 ; 16-17
2005
2 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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