Im Jahre 2001 hat die Schiffahrt insgesamt etwa 191 Megatonnen (Mt) Schweröl verbrannt und die Umwelt so mit 5,16 Mt Schwefel oder 10,3 Mt Schwefeldioxid belastet. Sonderverordnungen der EU legen ab 2006 für die nordeuropäischen Gewässer einen Grenzwert von maximal 1,5 % Schwefelgehalt im Kraftstoff fest (gemäß ISO 8217 4,5 %) und fordern im Hafen und für die Binnenschiffahrt maximal 0,2 % Schwefelgehalt. Damit wird es notwendig, abwechselnd mit schwefelarmem und schwefelhaltigem Kraftstoff zu fahren. Aus den bisherigen Erfahrungen wurde von MAN B&W ein neues Konzept entwickelt, mit dem der Zweitakt-Schiffsdieselmotor auch unter diesen Betriebsbedingungen zuverlässig fahren kann. Analysen belegen, daß sich bei Kraftstoffgemischen die größten Rückstände bilden, wenn Dieselöl (MDO) und Schweröl (HFO) in gleicher Menge vorhanden sind. Das Wechseln zu einem anderen Kraftstoff sollte deshalb möglichst schnell erfolgen, erfordert aber u.a., daß die Temperatur des Schweröls maximal 25 Grad höher als die des Dieselöls ist, daß die Temperaturänderung höchstens zwei Grad pro Minute beträgt und daß die Motorleistung reduziert wird. Als optimale Schmieröldosierung hat sich ein Wert von 0,25 Gramm/PS/Stunde/% S für Schmieröl mit dem Kennwert BN70 herausgestellt. Für die optimierte Schmierölzufuhr entsprechend dem augenblicklichen Bedarf wurde der Alpha-Öler entwickelt.
Ist schwefelarmer Kraftstoff eine Herausforderung für den Zweitakt-Schiffsdieselmotor?
Schiff und Hafen / Seewirtschaft ; 57 , 7 ; 41-46
2005
6 Seiten, 10 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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