Mit 57 km wird der im Bau befindliche Gotthard-Basistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt sein, wenn er 2015 in Betrieb geht. Die zu erwartenden Umwelt- und Betriebsbedingungen stellen höchste Anforderungen an die Infrastruktur und sind durch folgende Merkmale charakterisiert: aerodynamische Anforderungen durch zwei sehr lange einspurige Tunnelröhren mit je etwa 41 m2 Querschnitt; Reisezüge mit 250 km/h und Güterzüge mit bis zu 1500 m Länge, 4000 t Anhängelast und 120 km/h Höchstgeschwindigkeit; intensiver Mischverkehr mit kurzen Zugfolgezeiten; schlechte Zugänglichkeit der Anlagen im Tunnel; Umgebungstemperaturen bis 40 Grad C und hohe Sicherheitsanforderungen. Die Energieversorgung erfolgt aus dem 132-kV-Netz der SBB über oberirdische Unterwerke bei Amsteg und Faido durch 15-kV-Kabel durch die Zugangsstollen und durch weitere Einspeisestellen bei den Portalen. Die Oberleitung ist eine konventionelle Bauart, die über Verstärkungsleitungen so ertüchtigt wurde, dass die durch Simulationen ermittelten Transitströme von 2000 A geführt werden können. Die Schaltanlagen müssen in der Lage sein, den maximalen Betriebsstrom von 2000 A und Fehlerströme mit einem maximalen Anfangs-Kurzschlusswechselstron von 40 kA zu führen und bei Bedarf sicher auszuschalten. Mit ersten Testfahrten auf einem Teilabschnitt rechnet man 2012.
Bahnenergieversorgung im Gotthard-Basistunnel
Traction power supply of the Gothard base tunnel
Elektrische Bahnen ; 103 , 4/5 ; 242-247
2005
6 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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