Die Europäische Kommission hat das ambitionierte Ziel einer Halbierung der Zahl der Verkehrstoten in der EU bis zum Jahr 2010 gesetzt. Sowohl auf politischer Ebene als auch in der Automobilindustrie wird nach Möglichkeiten gesucht, ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fahrradfahrer und Fußgänger) bei Kollisionen mit Personenkraftwagen effektiv zu schützen oder im besten Fall die Kollision vollständig zu vermeiden. Basis aller Entwicklungen sind dabei Informationen und Daten aus dem realen Unfallgeschehen, die in internationalen und nationalen Datenbanken gesammelt werden. Zum Erreichen der Zielvorgaben wurde die Automobilindustrie aufgefordert, auf die herstellerseitige Anbringung von Rammschutzbügeln an der Front von Personenkraftwagen zu verzichten und das ABS serienmäßig in die Bremsanlage aller Fahrzeuge zu integrieren. Diese Empfehlung wurde seitens der Automobilindustrie angenommen und in Form einer freiwilligen Selbstverpflichtung umgesetzt. Einen weiteren Ansatz bildet die Fahrzeugprüfung mittels so genannter Impaktor-Tests, die vom European Enhanced Vehicle-Safety Commitee (EEVC) entwickelt wurden. Hierbei wird das Fahrzeug einer Testreihe unterzogen, bei der vier unterschiedliche Prüfkörper auf dessen Front geschossen werden. Die Unfallforschung kann jetzt erste Beiträge dazu leisten, das Nutzenpotenzial der vorgeschlagenen EEVC-Tests bei modernen Fahrzeugen zu analysieren. Mit aktuellem Datenmaterial können die Interaktionen zwischen Personenkraftwagen-Front und Fußgänger im realen Unfallgeschehen in Hinblick auf die konkreten EEVC-Komponententests untersucht werden. Es wird festgestellt, dass etwas weniger als die Hälfte aller untersuchten Fußgänger von der Front eines Personenkraftwagens erfasst wurde. Die schwersten Verletzungen resultieren dabei aus dem Anprall gegen die Windschutzscheibe sowie deren Rahmen und dem postkollisionären Aufprall des Fußgängers auf der Fahrbahn. Das größte Nutzenpotenzial zur Reduzierung der Schwere von Verletzungen hat eine Optimierung des Frontstoßfängers. Nahezu identisch ist das Nutzenpotenzial beim Kopfimpaktorentest. Das Potenzial des EEVC-Tests mit dem Oberschenkel-Impaktor zur Verringerung der Verletzungsfolgen anprallender Fußgänger tendierte gegen 0 %. Verbesserte Rechnerleistungen und Simulationsprogramme haben auch der Fußgänger-Unfallforschung neue Wege gezeigt. Damit is es möglich, nicht nur das Strukturverhalten von Kraftfahrzeugen, sondern auch Belastungen für den Fußgänger realitätsnah zu simulieren.


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    Titel :

    Beitrag der Unfallforschung zur Darstellung des Nutzenpotenzials fahrzeugseitiger Maßnahmen für den Fußgängerschutz


    Weitere Titelangaben:

    Contribution of the accident research to the depiction of benefit potentials of vehicle design measures regarding the pedestrians protection


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    8 Seiten, 15 Bilder, 15 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch