Lokführer erwerben die nötige Streckenkenntnis in der Regel durch Führerstand-Mitfahrten. Neben dem oft nicht unerheblichen Aufwand werden damit aber nicht alle notwendigen Schulungsinhalte abgedeckt, und es sind auch keine kurzfristigen Anpassungen beispielsweise bei kurzfristigen bautechnischen Veränderungen möglich. Um diese Nachteile zu umgehen, wurde am Dresdner Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme eine videodatenbasierte interaktive Schienenfahrzeugsimulation, kurz VIDINS entwickelt, die in Kombination mit dem Infrastrukturdatenerfassungssystem GPSInfraDat bei der DB AG erste Testdurchläufe bestanden hat. Schwerpunkt bei der Systementwicklung war die Nutzung handelsüblicher und ausgereifter Technik zur Messdatenaufnahme und Videoerfassung sowie marktgängiger Hardware und Bearbeitungssoftware. So wurden handelsübliche 12-Kanal-GPS-Empfänger verwendet, die ihre Daten im NMEA0183-Format an einen PC (Laptop mit Touchscreen zur Aufzeichnung der GPS- und Infrastrukturdaten) übergeben. Des Weiteren werden Digital-Camcorder der Kompaktklasse eingesetzt. Die Aufzeichnung ausgewählter Infrastrukturpunkte erfolgt über eine Stifteingabe am Bildschirm, kann aber auch über Tastatur oder Spracheingabe ergänzt werden. Erste Erfahrungen 2003 bestätigten die Machbarkeit und lieferten wichtige Hinweise, die bis zum Sommer 2004 implementiert wurden. So konnte das System auf der Fachmesse InnoTrans 2004 in Berlin präsentiert und auf zwei exemplarischen Strecken eingesetzt werden. Hier wurden in wenigen Wochen fertige Streckensimulationen erstellt, übergeben und eingesetzt; und zwar zum einen als abspielbare Standard-DVD (Film) und als zusätzliche PC-Version, mit der über ein eigens erstelltes Simulationsprogramm mit optionaler Anbindung einer Fahrdynamik-Simulation ein realistisches Fahrgefühl nachgebildet werden kann. Die weitere Entwicklung zielt auf einen separaten Trainerarbeitsplatz, von dem aus während einer Lehrfahrt Einfluss auf die Parameter genommen werden kann. Eine Erweiterung der Objektdatenbank, die Einbindung von Zugsicherungstechniken und die Erstellung eines Videodatenservers zur Anbindung an die Infrastrukturdatenbank iFRANK des iRFP sind in der Entwicklung.


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    Titel :

    VIDINS - Videodatenbasierte interaktive Schienenfahrzeugsimulation


    Weitere Titelangaben:

    VDINS - Videodata-based interactive railway vehicle simulation


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Der Eisenbahningenieur ; 56 , 6 ; 40-44


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 6 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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