Das Verkehrsgeschehen auf unseren Straßen ist gekennzeichnet durch Zunahme der Transportmengen und -aufgaben mit daraus folgender größerer Verkehrsdichte und größeren Ladegewichten. Die Beteiligung der Nutzfahrzeuge an Straßenverkehrsunfällen ist in Europa mit 15 % bis 20 % relativ gering. Nutzfahrzeuge können jedoch schwere Unfälle verursachen. Neben den großen Fahrzeugmassen und der Formaggressivität spielen auch andere Ursachen eine Rolle. Die vorliegende Studie befasst sich überwiegend mit den fahrdynamischen Einflüssen. Die für Lkw-Fahrer gefährlichsten Unfälle sind der Kippunfall und der Unfall bei Verlassen der Fahrbahn. Diesen beiden Unfallarten sind mehr als die Hälfte der Unfälle zuzurechnen. Gemeinsames Kennzeichen hierbei ist, dass das Fahrzeug, in den meisten Fällen ein Lastzug, auf der Fahrbahn in eine die Stabilität gefährdende Situation gerät, das Fahrzeug dann aus der Spur kommt, einknickt oder umkippt. Die nähere Untersuchung vorliegenden Unfallmaterials zeigt, dass Unfälle, bei denen der Stabilitätsverlust eine Rolle spielt, in vier Haupttypen eingeteilt werden können. Diese werden im Beitrag näher erläutert: Umkippen in der Kurvenfahrt. Dieses wurde oft mit der Kippgrenze bei stationärer Kreisfahrt in Verbindung gebracht. Im Beitrag wird hierzu auf die Omnibus-Kippversuche im Omnibuswerk Ikarus in Ungarn, die schon in den 70er Jahren durchgeführt wurden, kurz eingegangen. In Deutschland wurde im Jahr 1995 ein Programm (Theseus) mit Tank-Fahrzeugen durchgeführt. Die Kippbrücken-Ergebnisse nach Theseus werden erläutert. Die Berechnung der Kippgrenzen von Nutzfahrzeugen wird diskutiert. Hierbei wird erläutert, dass der Rechenaufwand zur Beurteilung der Kippsicherheit stark reduziert werden kann, weil nur im Hinblick auf ein erstes Abheben untersucht werden muss. Auf die Größe und den Einfluss der Drehfederhärte an der Sattelkupplung (CDZ) auf die Kippgrenze wird eingegangen. Schließlich wird die Berechnungsmethode der Seitenstabilität von Tankfahrzeugen nach UNO R. 11. /TRANS/WP.29/1998/36 erläutert. Abschließend wird ein in den USA entwickeltes Berechnungsmodell mit dem Namen VARCS kurz dargestellt. (wird fortgesetzt)
Verkehrsunfälle mit mehrgliedrigen Nutzfahrzeugen infolge Stabilitätsverminderung
Traffic accidents with multi-element trucks caused by stability decline
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 43 , 3 ; 67-74
2005
8 Seiten, 23 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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