350 000 Pannen wurden 2003 vom ADAC wegen Batterieproblemen registriert. Im heutigen Automobil wird die Autobatterie nicht nur zum Anlassen des Fahrzeugs benötigt. Aufgrund der wachsenden Elektronik und den vielfältigen Komfortfunktionen wird dem Akku über das Bordnetz mehr Energie entzogen, als in ihn zurückfließt. Hohe Leerlaufströme bei abgestelltem Fahrzeug zehren zudem in nur wenigen Tagen die Restenergie auf. Zur Versorgung der Bordnetze, wobei der entscheidende Faktor die Zyklenfestigkeit ist, kann eine Batterie, welche in erster Linie den zum Kaltstart benötigten hohen Strom liefern soll, nur bedingt genutzt werden. Ein grundsätzliches Problem heutiger Blei / Säure - Batterien ist, dass es wegen der Temperaturempfindlichkeit zur schädlichen Schichtenbildung kommt. Als Folge der Entmischung des Elektrolyten in eine obere elektrochemisch wirkungslose Wasserphase und unteren Phase von konzentrierter Schwefelsäure kommt es zur Korrosion und Zersetzung der Bleiplatten. Die Folge ist eine weitflächige Zerstörung, große Blei-Mengen der Batterie stehen für die Zyklenfestigkeit nicht mehr zur Verfügung. Bereits erhältliche AMG Batterien, welche neben verzögerter Schichtenbildung, eine höhere Lebensdauer um etwa 20 Prozent und höhere Zyklenfestigkeit aufweisen, jedoch Nachteile im Preis und der Kälteempfindlichkeit besitzen und zur Tiefentladung neigen, werden von Experten eher zurückhaltend beurteilt. Die Firma iQ Power stellt einen neuen Batterietyp vor, der durch elektronische Steuerung und bauliche Modifikation des Gehäuses das Problem der Schichtenbildung lösen kann.
Totes Blei im Kasten
Automobil Industrie ; 50 , 3 ; 70-72
2005
3 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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