Unfälle mit Flurförderfahrzeugen nehmen in der Schadensstatistik Entschädigungsleistungen der Großhandels- und Lagerei Berufsgenossenschaft einen erheblich Umfang ein. Eine Auswertung der meldepflichtigen Unfälle zeigt, dass der größte Teil (58 %) auf Anfahrvorfälle beruht. Bei über der Hälfte davon wurde eine Person oder ein Gegenstand angefahren. 18 % der Unfälle ereigneten sich beim Auf- oder Absteigen auf den Stapler, wobei der Schwerpunkt auf dem Absteigen liegt. Kippunfälle haben einen nicht sehr großen Anteil (4 %). Diese Unfälle haben jedoch in der Regel schwerwiegende Folgen. Die restlichen 20 % verteilen sich z.B. auf Unfälle beim Handhaben der Last oder aber bei der Wartung. Als Praxisbeispiel für einen Anfahrunfall wird als erstes die Beschädigung eines Regalschutzes vorgestellt, der von einem Flurförderfahrzeug offensichtlich mit größer Geschwindigkeit angefahren wurde. Andere Beispiele zeigen das Einklemmen eines Fußes bei Abladearbeiten und beim Rückwärtsfahren, wobei einem anderen Arbeiter über den Fuß gefahren wurde. Zurückzuführen sind diese Unfälle auf Unachtsamkeit, Zeitdruck und Organisation. Hauptursache war in jedem Fall die schlechte Sicht auf die Fahrbahn. Die schlechte Sicht wird verursacht durch Teile des Staplers und gegebenenfalls auch durch eine aufgenommene Last. Bei den Bauteilen des Staplers handelt es sich meist um das Hubgerüst. Besonders ungünstig ist die Sicht bei Triplex-Hubgerüsten. Auch die Rahmen und Säulen der Fahrerkabine verdecken häufig große Teile der Sicht des Fahrers auf die Fahrbahn. Weiterhin können durch eine eventuell vorhandene Gasflasche, einen Rußfilter oder auch durch Anbaugeräte die Sicht verschlechtert werden. In dieser Beziehung wird auf Lösungsmöglichkeiten verwiesen. Beim Absteigen sind die Hauptursachen darauf zurückzuführen, dass der Fahrer direkt auf den Boden springt, anstatt über die vorgesehenen Bretter abzusteigen. Das liegt zum Teil auch an der Gestaltung der Tritte. Kippunfälle werden häufig durch Fahren mit angehobener Last oder zu schnelles Kurvenfahren in Verbindung mit Bodenunebenheiten verursacht.


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    Titel :

    Unfallgeschehen mit Flurförderzeugen


    Beteiligte:
    Kany, H.P. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    23 Seiten, 20 Bilder


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Unfallgeschehen mit Flurförderzeugen

    Kany, Hans-Peter | IuD Bahn | 2002




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