Die Theorie, Simulationsergebnisse und Fahrzeuguntersuchungen zeigen, dass amplitudenselektive Dämpfung ein Weg zu höherem Fahrkomfort ohne Einschnitte in die Fahrsicherheit bietet. Obwohl elektronische Dämpfungssysteme mittlerweile über zehn Jahre auf dem Markt sind und auch bereits beachtliche Stückzahlen erreichen, sind die Zusatzkosten im Vergleich zum passiven Dämpfer immer noch relativ hoch. Dies resultiert nicht ausschließlich aus dem höheren Ventilaufwand am regelbaren Dämpfer. Die Vielzahl der Systemkomponenten, wie Sensoren, Elektronik, Verkabelung, und der zusätzlicher Montageaufwand am Fahrzeug tun ihr übriges. Gerade der Bereich der Kleinwagen, aber auch ein Teil des Mittelklassesegmentes sind sehr kostensensibel. Die Aufgabe bestand nun darin, ein in sich geschlossenes, ohne Zusatzaufwand montierbares Dämpfungssystem zu entwickeln, welches ggf. nicht den ganzen Funktionsumfang eines elektronischen Systems abbildet, aber zumindest den Zielkonflikt Achs-/Aufbaubedämpfung mildert. Eine funktions- und kostenseitig gute Lösung der selektiven Dämpfung stellt die amplitudenselektive Version dar. Die amplitudenselektive Dämpfung, kurz ASD, ist sozusagen eine Möglichkeit über die Hintertür und auch nur in Verbindung mit dem typischen Anregungsprofil auf unseren Straßen anwendbar. Das Ventilsystem bedämpft die ersten Millimeter einer Bewegung geringer, um dann bei Überschreitung eines Grenzmaßes auf das für den Aufbau benötigte Dämpfmaß anzusteigen. Die von ZF Sachs präferierte Lösung basiert auf eine Zweiteilung der Kolbenventilkennung, sprich die heute mit einem Kolbenventil bewerkstelligte Kennung wird auf zwei Ventile verteilt.
Amplitudenselektive Dämpfung (ASD)
Amplitude selective damping (ASD)
2004
10 Seiten, 7 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch