Der Einsatz von Expandiertem Polypropylen (EPP) für die Konstruktion und Herstellung von Kfz-Sonnenblenden ist seit mehr als 10 Jahren bekannt. Durch sukzessive Weiterentwicklungen der Prozesstechnik konnte die Oberflächengüte und die Maßgenauigkeit verbessert und Möglichkeiten zur Integration elektronischer Bauteile geschaffen werden. Bei der Konzeption der Baureihe W211 von DaimlerChrysler wurde das Lastenheft so weit ergänzt, daß neben der bekannten Sonnenblende eine zweite Blende zum Einsatz kommen soll, um auch die aus Richtung der A-Säule kommende Sonneneinstrahlung möglichst effektiv abzuschirmen. Hierdurch wurde erforderlich, daß eine Kombination aus zwei getrennt bedienbaren Sonnenblenden diese Funktionalität abdecken. Zentrale Anforderung war, daß bei einer auf ein Minimum reduzierten Bauteildicke ein Maximum an Steifigkeit realisiert werden muß. Die geplante Kaschierung der zweiten Blende im Umbugverfahren erforderte zwangsweise den Aufbau als Halbschale. Für das reine Schaumteil war die Dicke auf 4 mm begrenzt. Für die Herstellung wurde eine Kombination aus stark modifizierter Fertigungsmaschine, neuem Schäumwerkzeug und verändertem Fertigungsprozess entwickelt. Durch die Bildung von zwei voneinander unabhängigen Temperaturbereichen im Werkzeug wird ein Teil der EPP-Partikel während des Schäumprozesses aufgeschmolzen und mit dieser im Werkzeug gebildeten Schmelze wird die Oberfläche des späteren Schaunteils mit einer gleichmäßigen und geschlossenen Haut versehen. Die für die Verhautung vorgesehenen Bereiche des Werkzeuges werden mit überhitztem Dampf, bei einem einströmenden Druck von 16 bis 18 bar, auf eine Temperatur von über 200 Grad Cel indirekt erhitzt. Die dann über Füllinjektoren zugeführten EPP-Partikel werden an den heißen Bereichen aufgeschmolzen und beginnen eine geschlossene Haut zwischen Werkzeugoberfläche und Schaumstoffpartikel zu bilden. Die Hautdicke wird über den Fülldruck und die Temperatur beeinflusst. Die eigentliche Sonnenblende wird anschließend durch das Einlegen eines Kunststoffrahmens, der die Verbindung zur Befestigungsachse im Fahrzeug bildet und die Betätigungskräfte überträgt, sowie die Kaschierung mit Stoff im Umbugverfahren fertiggestellt.


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    Titel :

    Neues Konzept für PKW-Sonnenblenden aus EPP-Schaum


    Beteiligte:
    Wörthwein, H. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 1 Bild



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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