Bei der Strukturauslegung der Karosserie des neuen Golf V standen Anforderungen an den Komfort und die Crashtauglichkeit im Vordergrund. Eine hohe Karosseriesteifigkeit bei einer möglichst homogenen Steifigkeitsverteilung ist die Basis für ein gutes Komfortverhalten des Gesamtfahrzeugs. Auch die Akustik und die Betriebsfestigkeit des Fahrzeugs profitieren von dieser Grundlage. Die statische Steifigkeit der Karosserie liegt um 80 % höher als beim Vorgängermodell. Die dynamische Steifigkeit stieg um 15 % in der Torsion und um 35 % in der Biegung. Die hohe Steifigkeit wurde nicht zu Lasten der Karosseriemasse erreicht, sondern durch konsequenten Leichtbau. Über die Steifigkeitsuntersuchungen hinaus trugen Analysen an der ausgestatteten Karosserie, dem so genannten Trimmed Body, zu einer Verbesserung des Komfortverhaltens bei. Aus der Trimmed-Body-Analyse resultieren die globalen dynamischen Eigenschaften der kompletten Karosserie mit allen Ein- und Anbauteilen ohne die schwingenden Massen des Fahrwerks und des Motors. Simulationsrechnungen für alle relevanten Crahtests begleiteten die Karosserieentwicklung von der Konzeptphase bis zum Serienlauf. Ein höchstfester Stoßfänger-Querträger sorgt im Offsetcrash mit höherer Geschwindigkeit dafür, dass auch die Lastpfade auf der stoßabgewandten Seite mittragen. Der sehr steife Fußraum verringert die biomechanischen Belastungen der unteren Extremitäten. Im Falle eines Seitencrashs galt es, den Insassenschutz gegenüber dem Vorgägermodell noch einmal zu verbessern. Durch den Einsatz höchsfester Stahlbleche ist es gelungen, eine ausgewogene Säulenkinematik im Seitencrash zu erlangen. Alle Sitzplätze verfügen über Dreipunktgurte. In der vorderen Sitzreihe sind serienmäßig pyrotechnische Straffer mit Gurtkraftbegrenzern in die Gurtsysteme integriert. Das Front-Rückhaltesystem des Golf V besteht weiterhin aus einem Fahrerairbeg mit 60 l Luftsackvolumen sowie einem Beifahrerairbag mit 120 l Volumen. Bei den Lenkrädern werden Airbagmodule mit Tilgerfunktion eingesetzt. Eine neu entwickelte Lenksäule sorgt auf der Fahrerseite für eine weitere Erhöhung der passiven Sicherheit. Das Rückhaltesystem des neuen Golf V wird durch ein umfassendes Seitenrückhaltekonzept vervollständigt. Serienmäßig verfügt der Golf in der vorderen Sitzreihe über sitzlehnenintegrierte Seitenairbags für Brust, Bauch und Becken. Durch die Integration der Seitenairbags in die Sitzlehne ist eine optimale Positionierung zum Insassen gewährleistet. Ein wichtiger Aspekt zum Insassenschutz ist die Vermeidung hoher biomechanischer Belastungen des Kopfes. Beim neuen Golf V kommt ein großflächiger Kopfairbag zum Einsatz, der den Bereich von der A- bis zur C-Säule und vom Himmel bis über die Türbrüstung abdeckt.


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    Titel :

    Auslegung von Karosseriesteifigkeit und Rückhaltesystemen


    Weitere Titelangaben:

    Dimensionig of the coachwork stiffness and restraint systems


    Beteiligte:
    Strutz, T. (Autor:in) / Hillmann, J. (Autor:in) / Schneider, R. (Autor:in) / Koether, G. (Autor:in) / Küster-Claus, N. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 105 , extra Der neue Golf ; 28-33


    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 10 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch