In den nächsten 10 bis 20 Jahren steigen die Gütertransporte in Europa drastisch an. Verkehrspolitik und -wissenschaft und die Bahnen erwarten für Deutschland, das durch seine Mittellage besonders stark in den europäischen Güteraustausch eingebunden ist, eine Verdoppelung der Verkehrsleistung. Die Bahn stellt sich darauf ein und modernisiert Strecken und Anlagen. Neue Produkte und Branchenlösungen in Verbindung mit einer Qualitätsoffensive setzen im europäischen Transportmarkt. Grundvoraussetzung für dieses ambitionierte Wachstum sind neben Streckenkapazitäten gute Zugangsmöglichkeiten zur Schiene. Der idealtypische Zugang ist und bleibt ein leistungsfähiger Gleisanschluss am Beginn und Ende der Transportkette, möglichst mit perfekter Einbindung in die Logistik der Kunden. Die Schiene ist prädestiniert für den Transport großer Mengen. In den hoch industrialisierten Ländern Europas kommt der Transportzuwachs zunehmend aus modernen, hochtechnisierten Märkten. Der internationale Güteraustausch und die Produktion der einzelnen Fertigungsstufen an unterschiedlichen Standorten setzen neue logistische Herausforderungen. Just-in-time-Konzepte lassen die Losgröße je Auftrag zunehmend schwinden. An die Stelle von Ganzzügen mit mehr als 1.000 t je Auftrag treten Komplettladungen (1 oder mehre Güterwagen/Lkw mit 5 t bis 100 t je Auftrag) und Teilladungen / Stückgüter ( < 5 t je Auftrag). Gleichzeitig nimmt die Internationalisierung immer mehr zu. Im Einzelwagensystem erfolgen sämtliche Teilschritte auf der Schiene. Beim Kombinierten Verkehr übernimmt der Lkw die Sammlung und Verteilung. Die Bündelung erfolgt in den Terminals des Kombinierten Verkehrs, in denen die Container und Wechselbrücken überwiegend mittels Kran oder mit mobilen Umschlagsgeräten umgeschlagen werden. Die Schiene überbrückt dann die lange Distanz zwischen den Terminals; in den meisten Fällen in der Produktionsform Ganzzug. Es ist zu erkennen, dass ein derart gestuftes System mit mehreren Behandlungsschritten nur wettbewerbsfähig ist, wenn Sammlung, Bündelung und Verteilung sehr wirtschaftlich durchgeführt werden. Angesagt sind schlanke und kostenoptimierte Produktionsstrukturen. Die Railion Deutschland AG bietet das Einzelwagensystem als weiterhin offenes System an. Jeder Kunde kann es ohne Vorbuchung nutzen. Das Auslastungsrisiko in diesem fixkostenträchtigen System liegt bei Railion. Das Einzelwagensystem ermöglicht eine starke Schienenvernetzung mit hoher Abfuhrfrequenz. Es verbindet nicht nur die nationalen Wirtschaftszentren, sondern auch große Teile Europas.


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    Titel :

    Schlanke Strukturen in vernetzten Systemen


    Weitere Titelangaben:

    Lean structures in networked systems


    Beteiligte:
    Beisler, L. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 8 Bilder




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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