Patchworkkleben, bei dem eine Materialaufdickung auf einem Grundblech durch Aufkleben kleinerer Bleche erfolgt, ist eine alternative Technik zur Verwendung von Tailored Blanks. Ein Umformen der aufgedickten Platinen erfolgt erst nach dem Klebvorgang. An den aufgedickten Stellen kann später die Krafteinleitung durch z.B. Türscharniere, Schlösser oder andere Befestigungselemente erfolgen. Die Umformung einer stoffschlüssigen Verbindung von zwei Blechen mit einem Klebstoff stellt für den Klebstoff eine enorme mechanische Beanspruchung dar. Als Grundvoraussetzung muss deshalb eine einwandfreie Klebfugenausbildung (ohne Blasen, Gaseinschlüsse und Benetzungsfehler) gefordert werden, da anderenfalls eine völlig unzureichende Klebverbindung nach dem Umformprozess vorliegen kann. Der Prozess der Qualitätssicherung muss hierbei schon sehr früh ansetzen. Aus umformtechnischer Sicht ist für die Machbarkeit der Patchwork-Technik die Auslegung und Verwendung entsprechender Werkzeuge wichtig. So muss z.B. mit abgesetzten Niederhaltern und Stempeln gearbeitet werden, um eine gleichmäßige Einleitung der Umformkräfte sowohl in die Platine als auch in das Blech zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Umsetzung der Patchwork-Technik ist das Finden von umformtechnischen Grenzen und Einflussparametern für die Auslegung der Bauteile. Eine Möglichkeit besteht in der Qualifizierung von ertragbaren Formänderungen (und Spannungen) mit der Methode der Visioplastizität. Es wurde der prinzipielle Nachweis erbracht, dass mit geklebten Platinen Umformteile mit definierten Abmessungen, Formen und optischen Eigenschaften mit herkömmlichen Umformwerkzeugen und -pressen erzeugt werden können. Die mikroskopische Betrachtung der Klebfuge nach der Umformung weist darauf hin, dass Klebstoffeigenschaften und Umformung aufeinander abgestimmt werden müssen, um eine unzulässige Schädigung des Blechverbundes zu vermeiden.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Patchwork-Kleben - Partielle Verstärkung von Blechbauteilen für Fahrzeuge


    Weitere Titelangaben:

    Patchwork bonding in automotive industry production


    Beteiligte:
    Kleinert, H. (Autor:in) / Bräunling, S. (Autor:in) / Liebrecht, F. (Autor:in) / Jansen, I. (Autor:in) / Häßler, R. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    14 Seiten, 9 Bilder, 4 Quellen


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





    DC/DC-WANDLER MIT GROSSER VERSTÄRKUNG FÜR ELEKTRIFIZIERTE FAHRZEUGE

    GE BAOMING / CHEN LIHUA | Europäisches Patentamt | 2020

    Freier Zugriff

    CAD-CAM-Fertigung von tragenden Blechbauteilen

    Heinrichs,H. / Gesell.f.Strukturanalyse,Aachen,DE | Kraftfahrwesen | 1992


    Bauteilanordnung mit wenigstens zwei an Fügeflanschen punktgefügten Blechbauteilen

    GREVE LARS / ELLER TOM / GRAUL MATTHIAS et al. | Europäisches Patentamt | 2021

    Freier Zugriff

    Patchwork

    Kohlhaußen, Friederike ;Berg, Reinhard | TIBKAT | 1993