Neue Lampenarten und Lichtführungen bei Automobilen führen zu neuen Anforderungen an Funktion und Design von Scheinwerfern, die durch den Einsatz thermoplastischer Materialien erfüllt werden können. Scheinwerfer bestehen aus Gehäuse, Beleuchtungseinheit (Lampen, Reflektoren), Blendrahmen, Linse, Streu- oder Abdeckscheibe. Gehäuse müssen mechanisch stabil und temperaturbeständig sein. Diese Anforderungen können bei großen Gehäusen bereits von verstärktem Polypropylen erfüllt werden, bei schlecht kühlbaren Einheiten ist jedoch der Einsatz hochbelastbarer Polyethersulfone erforderlich. Reflektoren werden wegen der hohen Temperaturen (bis 220 Grad C) hauptsächlich aus metallisierten Duroplasten oder amorphen Hochtemperatur-Thermoplasten hergestellt. Thermoplasteinsatz hat bei Reflektoren den Vorteil der einfacheren Herstellung komplizierter Geometrien. Bis 180 Grad C wird PSU eingesetzt, bis 195 Grad C PC-HT-Typen, bis 210 Grad C nur PEI und PES. Das BASF-Material Ultrason E (Polyethersulfon) ist für diese Bereiche vorgesehen. Es zeichnet sich durch hervorragende Verarbeitbarkeit, Temperaturstabilität und mechanische Festigkeit aus. Bei Blendrahmen, die sehr hohen optischen und Design-Ansprüchen genügen müssen, können die BASF-Ultradur-Typen (Polybutylenterephthalat) eingesetzt werden. Bei der Formteil- und Werkzeugauslegung ist folgendes zu beachten: Geringes Teilegewicht, Vermeidung von Bindenähten, mechanische Stabilität und günstige Entformbarkeit von Befestigungselementen, Angusslage und -dimensionierung, Vermeidung von Materialanhäufungen. Metallische Beschichtungen (hauptsächlich Aluminium) werden heute in Aufdampfanlagen oder Sputter-Durchlaufanlagen aufgebracht.
Thermoplaste für innovative Fahrzeugbeleuchtung
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 105 , 7/8 ; 700-706
2003
7 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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