Auf die Frage in welchem Ausmaß Automobilbesitzer den Einsatz von Elektronik, Sensorik, Telematik und Assistenzsystemen jeder Art im Auto akzeptieren und wünschen, wurde bei Untersuchungen festgestellt, dass nationalübergreifend die verschiedenen Milieugruppen unterschiedliche Interessen haben. Hinter dem Desinteresse durchaus kaufkräftiger traditioneller Milieusegmente an derartigen Innovationen steht die Angst vor technologischer Überforderung. Das könnte als Marktbarriere wirken. Die Faszination für neue Technologien und der Wunsch nach möglichst einfachen Handhabungen sind heute zentrale Triebkräfte des Marktes. Beide Motivkomplexe erweisen sich im europäischen Automobilmarkt als nahezu gleich stark, liegen aber noch im Widerstreit miteinander. Ein weit überdurchschnittliches Interesse an möglichst leicht verständlicher und handhabbarer Technik bei den traditionellen Milieus - verbunden mit entsprechender Skepsis gegenüber manchen neuen Technologien - kontrastiert mit weit überdurchschnittlicher High-Tech-Akzeptanz im modernen und postmodernen Teil der Milieulandschaft. Ein weiteres Ergebnis von Marktuntersuchungen erscheint möglicherweise noch bedenkenswerter. Es geht um die Grundmotive des Autofahrens selbst. Für viele Autofahrer wird der PKW zunehmend zum persönlichen Rückzugsraum, der Entspannung, Selbstbesinnung, ungestörte Fahrfreude bietet. Und dies gerade bei berufsaktiven Zielgruppen, die im Büro von IT- und TK-Produkten umstellt sind. Sie wünschen im Grunde nicht den kommunikativ voll vernetzten oder gar telematisch fremdbestimmten PKW, sondern Fahrzeuge, die selbstbestimmte Fahrfreude, beispielsweise durch mannigfaltige sinnliche Erfahrungen ermöglichen. Der Eindruck, die Maschine in allen Fahrsituationen zu beherrschen, gehört zweifellos dazu. Automobilindustrie und Zulieferer sollten sich mit Blick auf Hightech im PKW der Zukunft jedenfalls schon heute auf die hochpersonalisierten Anforderungsprofile sehr unterschiedlicher Kundengruppen einstellen. Hinzu kommt die verständliche Weigerung traditioneller Zielgruppen, sich einer neuen Hightech-Welt unterzuordnen, deren Zugänge ihnen versperrt zu sein scheinen.
Hightec Hype: Sackgasse oder Königsweg zum Kunden? Innovationsverständnis in den transnationalen Schlüssel-Zielgruppen der Automobilindustrie (SIGMA Transnational Consumer Cultures)
Hightec Hype: dead end or golden highway to the customer? Understanding innovation in key transnational target groups of the automotive industry
2002
13 Seiten, 10 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch , Englisch
Hightech Hype: Sackgasse oder Koenigsweg zum Kunden?
Kraftfahrwesen | 2002
|Lean Service - Königsweg zum Kunden
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|Umrichtertaugliche Spezialwicklungen: Konigsweg oder Umweg?
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Der Verbrennungsmotor - Sackgasse oder Zukunftsvision?
Kraftfahrwesen | 1996
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