Maßgeblich ist bei der Entwicklung aktiver und passiver Fahrerassistenzsysteme die Fähigkeit des Fahrzeugs, seine Umgebung wahrzunehmen und zu interpretieren, gefährliche Situationen zu erkennen und den Fahrer bei seinen Fahrmanövern zu unterstützen. Mehr als ein Drittel aller Unfälle wird durch Spurwechsel und unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrspur verursacht. Ein weiteres Drittel der Unfälle ist durch Auffahren und durch Frontalzusammenstöße verursacht. Hier wurde mit dem adaptiven Fahrgeschwindigkeitsregler (ACC) ein erster Schritt in Richtung Kollisionsvermeidungssystem durch aktiven Eingriff in das Fahrzeug getan. Aufwändiger wird es bei Unfällen mit Fußgängern und bei Zusammenstößen, die sich an Kreuzungen ereignen (20 %). Diesen Unfällen kann aufgrund der hohen Komplexität nur durch vernetzte Sensorsysteme mit Szeneninterpretationen begegnet werden. Durch eine elektronische Rundumsicht lassen sich zahlreiche Fahrerassistenzsysteme realisieren, deren Spektrum von warnenden Systemen bis zu Systemen mit Fahrzeugeingriff reicht. Neue Systeme werden bei Verfügbarkeit geeigneter Sensoren in zukünftigen Fahrzeugen Einzug halten. Erläuternd wird im Beitrag eingegangen auf: 1. Ultraschallsensoren, 2. Fernbereichsradar 77 GHz, 3. 24 GHz Mikrowellensensoren und 4. Video-Sensor. Sicherheits- und Komfortfunktionen auf der Basis von Rundumsicht-Sensoren lassen sich einteilen in: - Funktionen der passiven Sicherheit (z.B. Prefire, Preact); - fahrerunterstützende Systeme ohne Fahrzeugeingriff (z.B. Einparkassistent, Einsatz von SSR-Sensoren, Videosensorik); - Systeme zur Fahrzeugführung (z.B. ACC-System oder Spurhalteassistent, Einsatz von Radar- und Videodaten); - Funktionen der aktiven Sicherheit (z.B. Einparkbremse, Durchführung von Fahrmanövern zur Kollisionsvermeidung, automatische Notbremse). Bei den Fahrerassistenzsystemen besteht das Ziel darin, Systeme zu entwickeln, die einen optimalen Beitrag zur Vermeidung von Unfällen leisten. Von einer Bevormundung des Fahrers kann nicht die Rede sein, weil Fahrzeugeingriffe gegen den Willen des Fahrers heute von Gesetzes wegen verboten sind. Der Fahrer kann das System jederzeit übersteuern oder abschalten.


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    Titel :

    Fahrerassistenzsysteme - Realer Kundennutzen oder Bevormundung des Fahrers?


    Weitere Titelangaben:

    Driver assistance systems - real customer benefit or domination of the driver?


    Beteiligte:
    Knoll, P.M. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    12 Seiten, 9 Bilder, 5 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch