Steigende Drehmomente von Pkw-Motoren erfordern Maßnahmen, um die Betätigungskräfte der Kupplungen zu reduzieren. Bei Kupplungen ist die Betätigungskraft im Wesentlichen proportional zur Anpresskraft bzw. zum übertragbaren Kupplungsdrehmoment. Bei konventionellen Pkw-Kupplungen liegt zwischen der maximalen Kupplungsbetätigungskraft und der Anpresskraft im Reibkontakt üblicherweise ein Faktor 4, wobei über der Lebensdauer die Betätigungskraft noch um ca. 40 % ansteigt. Bei der selbsteinstellenden Kupplung SAC der Firma Luk wird unter Ausnutzung des Prinzips der 'Kräftegleichgewichte' und einem selbsttätigen mechanischen Verschleißausgleichsmechanismus das Verhältnis zwischen übertragbarem Motordrehmoment und maximaler Betätigungskraft deutlich zu niedrigeren Kräften verändert. Der Aufbau der 'Self Adjusting Clutch' SAC (Druckfeder, Verstellring, Sensor, Tellerfeder, Deckelanschlag) und die Funktionsweise werden aufgezeigt. Bei der zweiten Generation (SAC II) wurde der Kraftsensor hinsichtlich der Kennlinie soweit abgeändert, daß die Kupplung bei großen Betätigungshüben eine geringere Nachstellempfindlichkeit aufweist. Die Betätigungskraft kann bei gleichem übertragbarem Drehmoment um bis zu 15 % abgesenkt werden. Alternativ kann das Maximum der Betätigungskraft auf dem ursprünglichen Niveau belassen und das entstandene Potential für die Optimierung des Kennlinienverlaufs verwendet werden. Im Gegensatz zur Betätigung der Kupplung über das Pedal kann mit Elektromotoren eine deutlich geringere minimale Rückstellkraft beherrscht werden, wodurch auch die maximalen Betätigungskräfte reduziert werden können. Für die weitere Reduzierung der Betätigungskräfte ist besonders störend, daß die Kupplungen aufgrund des Fadingsverhaltens bei hoher thermischer Belastung für den Normalbetrieb überdimensioniert werden müssen. Es wird beschrieben, wie eine Optimierung der Kupplungsfunktion mittels gekoppelter thermisch-mechanischer FEM-Berechnungen vorgenommen werden kann. Weitere Chancen zur Betätigungskraftreduzierung ergeben sich durch neue Motor-Triebstrang-Managementsysteme. Derartige Systeme können sehr schnell und präzise auf Störeinflüsse reagieren und ermöglichen ein sehr komfortables Anfahren unabhängig von der Kupplungscharakteristik.


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    Titel :

    Selbsteinstellende Kupplung mit geringer Betätigungskraft


    Beteiligte:
    Kimmig, L. (Autor:in) / Liebermann, T. (Autor:in) / Keck, H. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 10 Bilder, 5 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





    Selbsteinstellende Kupplung mit geringer Betaetigungskraft

    Kimmig,K.L. / Liebermann,T. / Keck,H. et al. | Kraftfahrwesen | 2003



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