Durch den Einsatz der Filmlosen Radiographie bei der Fertigung längsnahtgeschweißter Großrohre entfällt die Auswertung der anfallenden Röntgenaufnahmen. In einer Pilotanlage wurde nachgewiesen, dass die Filmlose Radiographie den Film ohne Einbuße an Prüfqualität ersetzen kann. Die Aufnahmen werden automatisch auf CD-R archiviert und verwaltet. Anlagentechnisch waren bisher 5 Röntgenkammern mit jeweils 4 Röhren im Einsatz, um das Filmaufkommen zu meistern. Durch den Einsatz der Filmlosen Radiographie im internen Prüfkreis konnten bereits zwei dieser Kammern durch eine Kammer mit nur einer Röhre ersetzt werden, ohne dass es zu Engpässen kommt. Für eine weiterentwickelte Anlage wurde eigens eine luftgekühlte 250 kV-Röntgenröhre mit integriertem Mittelfrequenz-Hochspannungsgenerator und 0,4 mm bzw. 0,6 mm Brennfleck entwickelt. Die erforderlichen Versorgungs- und Steuerkabel werden innerhalb des Holms über einen handelsüblichen Kabelschlepp zur Röhre geführt. Das vom Bildwandler gelieferte Videosignal wird von einer in das Rechnersystem integrierten Framegrabberkarte digitalisiert und vom Rechner in Echtzeit per Software integriert. Die Archivierung der Bilder auf CD-R erfolgt auf einem daran über Ethernet gekoppelten Spezialrechner. Kommt es bei der automatischen US-Prüfung zu Anzeigen, so werden deren Positionen direkt in das betriebseigene Produktionsüberwachungssystem (PRODIS) übertragen und das Rohr wird zum Röntgen weitergeleitet. Sobald das entsprechende Rohr vor der Kammer liegt und die Eingabe der Rohrnummer erfolgt ist, sendet PRODIS alle notwendigen Informationen insbesondere die Röntgenpositionen zum Rechner der Filmlosen Radiographie, der sie wiederum an die SPS weiterleitet. Sobald Wandler und Röhre ihre Sollpositionen erreicht haben, beginnt der Röntgenvorgang. Je nach Befund werden die Aufnahmen dem Personal am Reparaturplatz zur Verfügung gestellt, wo sie an einem eigenen Terminal abgerufen werden können. Die Reparatur wird ausgeführt und in PRODIS bestätigt. Das Rohr wird dann automatisch erneut zum Röntgen geschickt, um den Reparaturerfolg zu überprüfen. Sobald das Rohr den U-Kreislauf verlassen hat, werden alle Aufnahmen zur Archivierung freigegeben.
Einsatz der Filmlosen Radiographie in der Großrohrfertigung
2002
6 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle
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