Sensoren in Fahrzeugen müssen besonders unempfindlich gegen Erschütterungen und Temperaturschwankungen sein, gleichzeitig aber sehr präzise arbeiten. Es wird ein neuartiger, patentierter Absolutwertsensor von Ruf Automotive vorgestellt, der auf zwei anisotropen magnetoresistiven Dünnschichtsensorelementen basiert. Sie erfassen jeweils die Feldrichtung eines zugeordneten, drehbar gelagerten Steuermagneten. Die Drehbewegung der beiden Magneten erfolgt durch einen gemeinsamen Mitnehmer, dessen Winkelposition bestimmt wird. Die Sensormodule sind als Wheatstone-Messbrücken ausgebildet und erzeugen für sich eine sinus- und cosinusförmige Differenzspannung von rund 50 mV und einer Periode von 180 Grad. Die vier Analogspannungen werden vom Mikrocontroller ausgewertet und so der individuelle Drehwinkel der beiden Steuermagnete berechnet. Durch eine leicht unterschiedliche Übersetzung der Magnete ergibt sich eine veränderliche Phasenlage, wodurch sich nach dem Noniusprizip die absolute Winkelposition bestimmen lässt und eine Zuordnung des Drehwinkels über mehrere Umdrehungen möglich ist. So lässt sich die Lenkradstellung eines Fahrzeugs über 360 Grad eindeutig und sehr genau bestimmen. Auch im industriellen Einsatz bieten sich viele Einsatzmöglichkeiten, wobei mittels mechanischer Umlenkung auch lineare Strecken erfasst werden können. Leiterplatte und Gehäuse werden kundenspezifisch ausgeführt, ausgestattet sind sie mit zwei AMR-Sensoren und zwei Signalverstärkern, Mikrocontroller, EEPROM und CAN-Controller, der Mechanik mit dem Übersetzungsgetriebe und den zugehörigen Steuermagneten.
Wegweisende Sensorik. Magnetoresistiver Multiturn-Drehgeber überwacht den Radeinschlag
Elektronikpraxis ; 9 ; 102-106
2003
4 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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