Die Klassifikationsgesellschaft Germanischer Lloyd (GL) hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen und Schiffe mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von 40 Mio sind von ihr klassifiziert worden. Damit hat der GL seit 1990 seine Klassentonnage verdoppelt. Bis Ende 2005 sollen mit Schiffe mit 45 Mio BRZ unter der GL-Klasse fahren. Bei Containerschiffen will der GL seine führende Marktposition ausbauen. Bei großen Containerschiffen kommt es in letzter Zeit häufiger zu Seeschlagschäden im Bugbereich. Zur Verminderung bzw. Vermeidung dieser Schäden auf Schiffen in schwerem Seegang, verbunden mit Containerverlusten hat der GL ein Shipboard Routing Assistance System (SRAS) entwickelt, das 2002 an Bord eines Post-Panamax-Containerschiffes der griechischen Reederei Costamare installiert wurde. Das System erlaubt der Schuffsührung mit Hilfe der bordeigenen X-Band-Radarantenne den Seegang zu messen und diesen als Grundlage für halbstündige Vorhersagen der aktuellen Schiffsbelastungen und Schiffsbewegungen zu nutzen. Hierfür werden die aktuellen Beladungsinformationen vom Ladungsrechner sowie die vorab berechneten hydrodynamischen Kennwerte zusammen mit dem gemessenen Seegang an Bord zentral verarbeitet, um hieraus alle 30 Minuten die resultierende Schiffsreaktion zu berechnen und graphisch darzustellen. Ferner können mit Hilfe von Wellenvorhersagen Szenarien im Rechner auf der Brücke simuliert werden, die gefährliche Betriebszustände aufdecken helfen. Durch Veränderung von Schiffskurs oder Schiffsrichtung lassen sich effektive Gegenmaßnahmen (Kurswechsel, Geschwindigkeitsänderung) einleiten. Das bringt dem Reeder und Operator erhöhte Sicherheit bzw. Risikominimierung für Schiff und Ladung. Für die Schiffsführung stellt SRAS eine direkte Hilfe zur Erkennung gefährlicher Betriebszustände dar. Der Seegang kann von Bord aus mit großer Zuverlässigkeit gemessen und aufgezeichnet werden, wobei eine Datenbank mit den hydrodynamischen Kenndaten des Schiffes und Informationen vom Ladungsrechner die Berechnung der aktuellen Schiffsreaktionen unterstützt. Auf Basis vorberechneter linearer Druckverteilungen können lokale und globale Lasten für jeden Ort des Schiffes ermittelt werden. Projektpartner ist die griechische Reederei Costamare. Auf einem Containerschiff dieser Reederei werden seit Oktober 2002 Langzeitmessungen von Spannungen und Beschleunigungen unter realistischen Bordbedingungen ausgeführt. Die überwachten Schiffsparameter sind das vertikale wellenerzeuegte Biegemoment am Hauptspant sowie die vertikalen wellenerzeugten Scherkräfte. Darüber hinaus werden Schiffsbewegungen wie Tauchen, Stampfen, und Rollen, die Vertikalbeschleunigungen mittschiffs sowie am vorderne und hinteren Lot und die Horizontalbeschleunigunegn an den obersten Containern sowie am vorderen und hinteren Lot überwacht. Das System warnt vor kentergefährlichen Rollbewegengen und zeigt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Slamming an.


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    Titel :

    Weniger Schäden an Jumbo-Containerschiffen


    Weitere Titelangaben:

    Less damages to Jumbo-container ships


    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    2 Seiten, 2 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch