Der Anprall von Fahrzeugen auf schlanke Stützen stellt für diese eine erhebliche Einwirkung dar, die bemessungsentscheidend werden kann. Da ein Anprall in einem sehr kurzen Zeitraum stattfindet, sind dynamische Effekte zu berücksichtigen, falls dieser Vorgang mit einer Berechnung realistisch erfasst werden soll. Dabei ergibt sich die Beanspruchung der getroffenen Stütze aus ihrer Wechselwirkung mit dem Anprallkörper und hängt in erster Linie von der Steifigkeit in der unmittelbaren Kontaktzone und weiterhin von der Anprallgeschwindigkeit ab. Demgegenüber hat die Anprallmasse einen geringeren Einfluss. Bezüglich der Kontaktsteifigkeit können der harte und der weiche Anprall unterschieden werden. Hierzu lassen sich jeweils einfache Näherungsverfahren angeben, welche die Beanspruchung der Stütze eingrenzen können. Für eine genauere rechnerische Erfassung sind FE-Verfahren geeignet. Dessen ungeachtet besteht ein Problem in der Abschätzung der Kontaktsteifigkeit. Dies kann im kritischen Fall des harten Anpralls umgangen werden, indem Abschirmungselemente mit einer weichen Federung um die Stütze herum angeordnet werden. Alternativ bestehen andere Möglichkeiten zur Sicherung der Stütze, die auch das Umfeld - von Leiteinrichtungen bis hin zu redundanten Tragsystemen - einbeziehen. In jedem Fall muß mit einem hohen Sicherungsaufwand, sei es für die eigentliche Stütze oder für das Umfeld, gerechnet werden.
Fahrzeuganprall auf Stützen - FE-Berechnungen, analytische Näherungsverfahren und konstruktiver Anprallschutz
Der Bauingenieur ; 78 , Februar ; 86-97
2003
12 Seiten, 7 Bilder, 3 Tabellen, 13 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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