Alle maschinentechnischen Anlagen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland liegen an Flüssen, Kanälen und Seen mit einem hohen Anspruch an Ökologie und Naturschutz. Bislang finden sich bei den Schleusen-, Wehr- und Pumpenanlagen im Wesentlichen elektro-mechanische und ölhydraulische Antriebskomponenten. Es ist unbestritten, dass elektro-mechanische Antriebe sehr umweltfreundliche Systeme sind, sofern alle schmierungsbedürftigen Bauteile gekapselt konstruiert werden. Bei der Verwendung optimierter hydraulischer Kompaktantriebe wird der wirtschaftliche Vorteil von 2:1 gegenüber elektro-mechanischen Linearantrieben festgestellt. Vergleicht man dagegen herkömmliche Hydroanlagen mit elektro-mechanischen Systemen gleicher Leistung, so ergibt sich ein wirtschaftliches Plus für die elektro-mechanischen Linearsysteme. Daraus leiten sich gute Gründe ab die Wasserhydraulik kritisch zu betrachten, solange sie wirtschaftlich interessant gestaltet werden kann. Im Vergleich zu ölhydraulischen Anlagen kommen wegen des ökonomischen Vorteils nur solche Systeme in Frage, die tatsächlich mit Klarwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ohne Zusätze arbeiten können. Die Vorteile von Wasser lassen sich wie folgt zusammenfassen: Wasser ist nicht brennbar, stellt keine Umweltgefahr dar und ist ein kostengünstiger, nicht toxischer und regenerativer Rohstoff. Darüber hinaus verfügt Wasser im Vergleich zu Mineralöl über deutliche physikalische Vorteile. Wasser hat allerdings schlechtere Schmiereigenschaften als Hydrauliköl, ist korrosiv, hat geringere Viskosität und einen eingeschränkten Bereich der Betriebstemperatur. Bei den chemischen Eigenschaften des Wassers spielt zunächst die Härte eine große Rolle. Bei den biologischen Eigenschaften ist der mikrobielle Befall zu nennen. Zur Einschränkung mikrobieller Belastungen gilt es daher bestimmte Grundregeln einzuhalten. Der Gehalt an ungelösten Feststoffen wird in der EU-Trinkwasserrichtlinie im Zusammenhang mit der natürlichen Zusammensetzung des Wassers nicht erwähnt, er ist aber in Bezug auf die Abnutzung und den Verschleiß ein wichtiger Parameter. Um Störungen durch plötzlichen Ausfall und eine fortschreitende Verringerung des Wirkunggrades erfolgreich zu begegnen, sind Filter für die Grobabscheidung (Schutzfilter) und Filter für die Feinabscheidung (Arbeitsfilter) erforderlich. (wird fortgesetzt)


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    Titel :

    Klarwasser- oder Ölhydraulik? Zukunftsorientierte Anwendung bei Antrieben der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung


    Weitere Titelangaben:

    Clear water or oil hydraulic power systems? Future-oriented application in the motive power engineering at water and shipping traffic administration


    Beteiligte:
    Kühlewind, R. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Fluid ; 37 , 1/2 ; 18-21


    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 8 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch