Die Aluminiumkarosserie des Audi A8 ist mit 215 kg um 40 % leichter als eine Stahlkarosserie. Zum Aufbau werden Gussteile (Verbindung zwischen Vorderwagen und Fahrgastzelle), Strangpreßprofile (Dachholme, Türschweller, Querträger) und tiefgezogene (hauptsächlich) bzw. gestanzte Blechteile verwendet. Für die Gussteile wird das Grünsandguß-Verfahren eingesetzt, das hohe konstruktive Freiheiten ermöglicht. Die Strangpreßprofile werden durch Innenhochdruck-Umformung in Werkzeugen mit Bauteil-Endkontur fertiggestellt. Die Blechteile bestehen aus schnell aushärtenden Al-Legierungen, die durch die Wärme des kataphoresischen Tauchlackierungsvorgangs aushärten. Die Karosserie besteht aus 250 Teilen, die sich wie folgt verteilen: Blech 37 Gew.%, Profile 29 Gew.%, Guss 34 Gew.%. Zum Fügen werden 2600 Stanznieten, 64 m MIG-Nähte, 20 m Laserschweißnaht, 4,5 m MIG-Laserschweißen und 24 m Rollfalzen eingesetzt. Der Automatisierungsgrad der Fertigung liegt bei 80 %. MIG-Schweißen wird für das Fügen der Strangpreßprofile, der Gussteile und zur Verbindung von Strangpreß- mit Gussteilen eingesetzt. Stanznieten wird bei allen Halbzeugen eingesetzt, für die mehr als 100 Werkstoff- und Materialstärken-Kombinationen werden nur drei Nietgeometrien verwendet. Großflächige Blechteile werden mit Laser an die Karosseriestruktur geschweißt. Mit dem MIG-Laserschweißen werden einige Blechteile auf das Dachrahmen-Strangpreßprofil geschweißt. Die Karosserie ist im Vergleich zum Vorgängermodell um 60 % torsionssteifer, die Torsions-Eigenfrequenz liegt um 38 % höher. Zur Auslegung für den Crashfall wurden mehr als 4000 Simulationen durchgeführt.
Alu setzt den Rahmen. Der Audi-Space-Frame (ASF)
Automobil Industrie ; 47 , Special Der neue Audi A8 ; 40-42
2002
3 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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