Der Einsatz hochfester Stähle im Fahrzeugbau stellt hohe Anforderungen an die schweißtechnische Verarbeitung. Neben den im Vordergrund stehenden Schutzgasschweißungen kommen Unterpulververfahren und das Laserschweißen bei größeren Blechdicken zum Einsatz. Im Karosseriebau werden Pressschweißverfahren am häufigsten eingesetzt. Kurze Abkühlzeiten erhöhen die Kaltrissgefahr. Bewährt hat sich ein vorgewärmter Schweißnahtbereich. Dadurch wird seine Abkühlung verzögert und die Effusion von versprödendem Wasserstoff begünstigt. Chemische Zusammensetzung, Werkstückdicke, Wasserstoffgehalt des Schweißgutes, Wärmeeintrag und Eigenspannungsniveau bestimmen das Kaltrissverhalten. Feinbleche werden überwiegend zum Kaltumformen eingesetzt. Oftmals ist mechanisches Fügen die einzige Möglichkeit, artfremde Werkstoffe in Mischbauweise zu verbinden. Hier haben sich Schrauben, Clinchen und Stanznieten etabliert. Sie bieten den Vorteil, das Festigkeitspotential der Werkstoffe unter schwingender Beanspruchung optimal ausnutzen zu können. Höherfeste Feinbleche werden im Gegensatz zu den weichen Sorten mit garantierten Mindestwerten für Streckgrenze und Bruchdehnung geliefert. Mehrphasenstähle mit definierten Anteilen an harten und weichen Phasen weisen verbesserte Umformeigenschaften und Festigkeiten zwischen 500 und 1200 MPa auf. Zum Schutz gegen Korrosion werden zunehmend Überzüge mit zugeschnittenen Eigenschaften aufgebracht. Im Karosseriebau spielen neben Reinzinküberzügen Zn-Fe- und Zn-Ni-Legierungen eine wichtige Rolle. Keine Beeinträchtigung des Korrosionsschutzes tritt beim Metallkleben auf, das eine gleichmäßige Spannungsverteilung und Kraftübertragung, sowie Schalldämpfung und Dichtheit gewährleistet.
Fügen hochfester Stähle. Fügetechnische Verarbeitung moderner Stahlbleche für den Fahrzeugbau
Joining of modern high strength steels for the automotive industry
MP Materialprüfung ; 44 , 10 ; 385-394
2002
10 Seiten, 18 Bilder, 2 Tabellen, 17 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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