Neben hohen gesetzlichen Anforderungen, die an Fahrzeuge im Straßenverkehr gestellt sind, müssen Traktorenreifen gegenüber Reifen von PKW- und LKW weitere Anforderungen erfüllen, die dem Befahren des Boden geschuldet sind. Zum Beispiel sind die Geschwindigkeitsanforderungen auf der Straße auf 50 km/h und mehr gestiegenen. Erwartet wird ein komfortables Fahrverhalten. Um andererseits die Anforderungen an die Bodenschonung zu erfüllen, wird von den AS-Reifen eine hohe Flexibilität erwartet, die nur mit verminderten Reifendrücken zu erreichen ist. Bekannt ist, dass Fahrzeuge, insbesondere Traktoren ausgerüstet mit Reifen großer Durchmesser bei verschiedenen Geschwindigkeiten mehr oder weniger unangenehm in vertikale Schwingungen versetzt werden. Durch die ständige Erhöhung der Reifendurchmesser und Fahrgeschwindigkeiten kommt es zu einer erhöhten Belastung der Fahrer durch Fahrzeugschwingungen, die als unkomfortabel und gesundheitsschädlich bezeichnet werden. Als primäre Ursache werden Maß- und Masseabweichungen des Reifens und der Felge angesehen. Die Maßabweichungen im Durchmesser (Höhenschlag) lassen sich teilweise durch entsprechendes Drehen des Reifens zur Felge kompensieren oder verstärken. (Seitenschlag) Umfangreiche Untersuchungen der Projektgruppe RAD-BODEN zeigen, dass die Anregung von vertikalen Schwingungen am Fahrzeug noch viel komplexer ist und von weiteren Faktoren beeinflusst wird. Auf dem Reifen-Prüfstand der Projektgruppe RAD-BODEN werden neben der Ermittlung der differentiellen Kontaktdruckverteilung, auch der Rollwiderstand auf gerader fester Fahrbahn ermittelt. Die unterschiedlichen Radlasten und Reifendrücke ergeben nicht nur ein gesamtes Kennfeld, welches größer als die in der Literatur beschriebenen Fahrbahneinflüsse sind, sondern der Rollwiderstand verändert sich mehr oder weniger stark über den Abrollumfang. Vielfältige Wiederholungen schließen einen Messfehler in der Versuchsanlage aus. Die differentiellen Rollwiderstände über den Abrollumfang lassen mechanische Inhomogenitäten erkennen. An 12 Reifen wurden die radiale Maßabweichungen am Rad (Höhenschlag bis zu 10,7 mm) und Rollwiderstanddifferenzen über den Abrollumfang (+- 30 %) ermittelt und vertikale Schwingungen am Traktor bei unterschiedlichen Bedingungen gemessen. Durch die genaue Positionierung der Radumdrehungen kann die Lage der Amplituden der zwei Ursachen (Schlag und Rollwiderstand) mit den gemessenen Werten der vertikalen Beschleunigung verglichen werden. In keinem Fall gab es Übereinstimmung von Höhenschlag und Rollwiderstand und damit auch nur geringe Anregung zu vertikaler Schwingung. Außerdem waren die Frequenzen der ersten harmonischen Schwingungen in allen Fällen ungleich mit der Radumdrehung. Es konnten keine unkomfortablen Schwingungen am Traktor festgestellt werden.
Untersuchungsergebnisse zu Reifen bedingten Fahrzeugschwingungen
Results of examination to tires conditional vehicle-vibrations
2002
6 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Reduzierung störender Fahrzeugschwingungen
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