PSA, Hersteller von Peugeot und Citroen ist mit 15.8 % Marktanteil in Europa nah an den Marktführer Volkswagen herangekommen. Jetzt will PSA seinen Marktanteil in Deutschland von derzeit 5.4 % auf 6.5 % bis 10 % bis Ende 2004 steigern. PSA hat zunehmend Erfolg in einem Segment, das die deutschen Autohersteller bisher als ihr Revier betrachteten: in der Golf-Klasse. Nach 9 Jahren an der Spitze der europäischen Verkaufshitparade musste der Golf sich vor wenigen Wochen vom Peugeot 206 überholen lassen. In den ersten 9 Monaten des Jahres 2002 legte der Peugeot 206 um 37 % zu, der Peugeot 307 um fast 130 %, der Golf fiel in der Zeit um 6 % zurück. Mit einem Plus von mehr als 90 % gegenüber dem Vorjahr trumpft auch der Toyota Corolla auf. Renault hat Volkswagen als beliebteste Marke in Europa abgelöst. Franzosen und Japaner greifen VW zu einem Zeitpunkt an, da der Konzern so verwundbar ist wie selten zuvor. Nicht nur der Absatz des Golfs sondern auch der des Passats bricht dramatisch ein. Auch ihm rückt jüngere und preisgünstigere Konkurrenz auf die Pelle: der Renault Laguna, der neue Honda Accord oder der neue Mazda 6. Auf vielen Feldern, in denen die Konkurrenz Erfolge feiert, ist VW gar nicht vertreten. Noch schwerer trifft es Opel, das erneut ein Minus wegstecken muss. In den ersten 9 Monaten fand der Astra 20 % weniger Käufer als im Vorjahr. Ford geht es nicht ganz so schlimm, obschon im September die Zulassungszahlen um mehr als 10 % in Europa absackten. Die ausländischen Autohersteller haben konsequent und systematisch in den letzten Jahren an der Modelloffensive in der Kompaktklasse gearbeitet und moderne Technik für Volumenautos entwickelt. Außerdem sind die Franzosen und die Japaner produktiver als die deutschen Autobauer. Während die deutsche Autoindustrie seit 1996 rund 110000 zusätzliche Arbeitskräfte einstellte, stehen in Frankreich heute 20000 Arbeiter weniger an den Bändern als vor 6 Jahren. PSA erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Umsatzrendite von 5.2 %, Nissan gar von 7.9 %. Und sie geben weiter Vollgas und steigern ihren Absatz. Ein Aufholen der deutschen Autobauer ist nicht vor 2004 zu erwarten.


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    Titel :

    Echter Vorteil. Automarkt


    Weitere Titelangaben:

    Automotive market


    Beteiligte:
    Gorks, C. (Autor:in) / Rees, J. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 44 ; 114-123


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 9 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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