1995 erfolgte vor dem Reichstag der erste Spatenstich für die neue viergleisige Nord-Süd-Verbindung der Fernbahn. Sie erstreckt sich über neun Kilometer zwischen dem nördlichen und südlichen Berliner Innenring. Da diese Verbindung durch neue Stadtquartiere, das Regierungsviertel sowie den Grünbereich des Tiergartens führt, verläuft sie auf 3500 Metern im Tunnel. Beim Bau dieses Tunnels waren zahlreiche Besonderheiten zu berücksichtigen. Der Grundwasserhaushalt durfte nicht beeinträchtigt werden. Besondere Vorsorge war für den Lärmschutz und Erschütterungsschutz zu treffen. Spree, Landwehrkanal und der Große Tiergarten waren zu unterfahren. Abmessungen der Bauwerke, Tiefe, Wasserdruck und andere Faktoren hatten ungewöhnliche Dimensionen. Der Berliner Baugrund weist schwierige bodenmechanische Verhältnisse, einen hohen Grundwasserstand, Tunnelreste und Fundamentteile früherer Bauplanungen sowie Findlinge und kriegsbedingten Altlasten auf. Keine dauerhaften Eingriffe in den Grundwasserhaushalt, keine Absenkung des Grundwasserspiegels außerhalb der Baumaßnahme, bergmännischer Tunnelbau im Schildvortrieb, offene Bauweise im Wand-Sohle-Verfahren und Senkkastenbauweise unter Druckluft waren als wesentliche Vorbedingungen zu beachten. 30 Millionen Tonnen Baustoffe und Aushub wurden bewegt. 90 Prozent des Verkehrs wurden über Schiene und Wasserweg abgewickelt. Mit Fertigstellung des Rohbaus des Nord-Süd-Tunnels ist eine wichtige Etappe geschafft. In diesem Jahr beginnt der Gleisbau. Ende 2005 sollen die ersten Züge von Süden zum Potsdamer Platz fahren.


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    Titel :

    Der Bau des Nord-Süd-Tunnels der Fernbahn in Berlin


    Weitere Titelangaben:

    The construction of the North-South tunnel of the long-distance railway line service in Belrin


    Beteiligte:
    Azer, H. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    8 Seiten, 10 Bilder, 6 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch