Um die wirtschaftlichen Potentiale der Modul- und Plattformkonzepte optimal auszuschöpfen, ist die frühzeitige und verbindliche Definition der Produktstruktur für die geplante Produktfamilie erforderlich. Dafür muss eine Grundmenge möglicher Varianten konzipiert werden. Anhand dieser Grundvarianten lassen sich die Schnittstellen und Grobmaßkonzepte festlegen. Auf dieser Basis werden die potentiellen Startvarianten detailliert in ihren kundenrelevanten Merkmalen beschrieben. Zusätzlich werden die geplanten Gleichteileumfänge in der übergeordneten Produktstruktur definiert. Für die potentiellen Startvarianten werden die Marktpotentiale im zukünftigen Markt abgeschätzt. Dafür werden zunächst Zukunftsszenarien gebildet, indem die relevanten Deskriptoren in die Zukunft projeziert und gebündelt werden. Zusätzlich erfolgt eine spezielle Marktsegmentierung, bei der die segmentierenden Kriterien aus den emotionalen und rationalen Kaufgründen abgeleitet werden, die die Aufbauvariantenentscheidung beeinflussen. Damit erfolgt eine strukturierte Mengenschätzung, die die Substitution und typische Nachfragekurvenverläufe berücksichtigt. Zusätzlich werden die erzielbaren Marktpreise prognostiziert. Aufgrund der vorhergesagten Mengen und der erwarteten dynamischen Effekte wird die wirtschaftlich optimale technische Lösung für die Schnittstellen konstruiert. Außerdem werden die für die geplanten Stückzahlen wirtschaftlichen Materialien und Technologien geprüft. Die Gleichteileumfänge werden auf Komponentenebene technisch geprüft und festgelegt. Die Kostenstrukturen der Module und Schnittstellen werden analysiert. Für die priorisierten Aufbauvarianten wird mit den Mengen, Preisen und Kostenstrukturen der Finanzplan für die Investitionsrechnung ermittelt. Die Robustheit der konzipierten Produktfamilie wird durch unterschiedliche Szenarien geprüft. Weitere Potentiale, die durch die Produktstruktur direkt unterstützt werden, sind abschätzbar. Damit ist das methodisches Vorgehen, mit dem Produktfamilien mit unterschiedlichen Gleichteilekonzepten konzipiert und bewertet werden können, abgeschlossen.
Konzeption und Bewertung einer modularen Fahrzeugfamilie - Strategien und Methoden
2001
187 Seiten, 81 Bilder, 182 Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
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