(Forts. aus Heft 39(2001)11, S. 311-319) Für die Unfallanalyse im Schienenverkehr ist die Weg-Zeit-Abhängigkeit, die Fahrgeschwindigkeit und die Vermeidbarkeit der Unfälle von elementarer Bedeutung. Ein für die Unfallanalyse geeignetes Berechnungsmodell der Bremswege und Bremsabläufe wird dargestellt. Es beruht auf dem dreiteiligen Bremsablaufmodell mit einer nichtlinearen zeitabhängigen Beschleunigung im Schwellabschnitt und mit einer von der Bremsanfangsgeschwindigkeit abhängigen mittleren Bremskraftbeschleunigung des Abschnitts der entwickelten Bremskraft. In Vorbereitung der Bremsablaufberechnung werden vom zu untersuchenden Zug bremstechnische Gruppen gebildet, in die alle Fahrzeuge mit gleichen bremstechnischen Merkmalen eingeordnet werden. Im Regelfall ergeben sich bis zu 3 Gruppen: Lokomotive, Wagen mit Grauguss-Klotzbremse und Wagen mit Scheibenbremse sowie Kunststoff- und Sintermetall-Bremssohlen. Für jede Gruppe werden Bremsgewicht und Fahrzeugleermasse als Summenwert berechnet und zur Bestimmung der sogenannten Fahrzeugbremshundertstel eingesetzt. Fahrzeuge mit abgeschalteter Bremse sind bei der Gruppenbildung wegzulassen. Die Bremskraftbeschleunigung des Zugs wird aus den Bremskraftbeschleunigungen der Fahrzeuge bzw. der Fahrzeuggruppen berechnet. Für die Berechnungen mit den Bremsablaufmodellen werden die Ansprechzeiten und Schwellenzeiten benötigt, die den Ergebnissen von Bremsversuchen zu entnehmen sind. Die Ansprechzeit, die den Abschnitt zwischen Betätigung des Führerbremsventils und Beginn der Entwicklung der Bremsverzögerung umfasst, kann einheitlich gewählt werden. Die Berechnung von Bremsweg und Bremsablauf erfolgt in 5 Arbeitsschritten, die an praktischen Fallbeispielen erläutert werden. Der Arbeitsaufwand für die Bremswegberechnung von Zügen kann durch Einbringung des Berechnungsmodells in ein Rechenprogramm wesentlich reduziert werden. Im Programm ist dann lediglich die zutreffende Variante anzugeben. Das Hauptproblem einer genauen Bremsablaufberechnung ist das nicht mehr zeitgemäße Bremsbewertungsverfahren der DB AG, das noch auf dem Technischen Maßeinheitensystem und der bis in die fünfziger Jahre dominierenden Bremstechnik beruht.


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    Titel :

    Das Bremsvermögen der Eisenbahnzüge


    Weitere Titelangaben:

    Braking performance of railroad trains


    Beteiligte:
    Wende, D. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 8 Bilder, 13 Tabellen, 13 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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