Rollbewegungen von Schiffen in achterlicher oder von vorn einkommender See werden durch andere Vorgänge ausgelöst als das Rollen quer zu See. Insbesondere große Containerschiffe sind von derartigen plötzlich auftrenden Rollbewegungen betroffen. Der Beitrag behandelt die schiffstheoretischen Grundlagen für die Rollbewegungen in längslaufender See (Seegang von vorn oder von hinten). Ursache für diese Rollbewegungen ist das Schwanken des Stabilitätsmomentes des Schiffers in längslaufender See mit der Begegnungsperiode zwischen Schiff und Wellen. infolge eines periodischen Schwankens des aufrichtenden Hebelarmes der Stabilität. Diese Größen sind Parameter und es handelt sich bei diesem Vorgang somit um eine parametrische Erregung und um ein parametrisches Rollen. Die Rollbewegungen treten bei parametrischer Resonanz auf, die vorhanden ist, wenn die Begegnungsperiode etwa gleich der Rollzeit des Schiffes ist oder halb so groß wie die Rollzeit. In diesem Fall erfolgt in regelmäßigem Wechsel das Überneigen des Schiffes bei verringerter Stabilität und das anschließende Aufrichten bei erhöhter Stabilität. Das Schiff gewinnt dadurch beim Aufrichten mehr Drehschwung als vorher beim Überneigen abgebaut wurde, wodurch die Rollwinkel größer werden. Die parametrische Erregung von Rollbewegungen ist besonders intensiv, wenn die Begegnungsperiode des Schiffes mit dem Seegang so groß ist wie die Rollzeit bei großen Winkeln. Das trifft insbesondere auf große Containerschiffe zu, weil ihre Rollzeiten bei 30 Grad oder 40 Grad oft viel kleiner sind als die Rollperioden bei kleinen Winkeln. Die Gegenmaßnahmen der Schiffsführung beinhalten dabei die Wahl eines Kurswinkels des Schiffes von 50 Grad gegenüber der See von vorn oder das Beidrehen quer zur See, statt den Bug gegen die See zu halten. Der Beitrag erläutert den Begriff 'parametrisch' und beschreibt die Ursachen für die periodische Veränderung des aufrichtenden Hebelarmes. Die auslösenden Prozesse, wie der längslaufende Seegang, die periodische Veränderung der Trimmlage während der Stampfbewegung sowie die Unterschiede zwischen Seegang von vorn und nachfolgendem Seegang werden ausführlich erläutert und es wird der Begriff der parametrischen Resonanz und die Erregung von Rollbewegungen bei Auftreten dieser Resonanz behandelt. Weiterhin wird auf die mathematischen Hilfsmittel zur Ermittlung der Gefahr von intensiven parametrischen Rollbewegeungen eingegangen und es werden, getrennt für den Seegang von vorn und hinten, Empfehlungen für Kursmanöver des Schiffes als Gegenmaßnahme empfohlen. Wichtig ist dabei insbesonders nicht nur die Eigenrollperioden des Schiffes bei kleinen Rollwinkeln zu kennen, sondern auch die Rollperioden bei Rollwinkeln von 30 und 40 Grad. Abschließend sind die Formeln für die Berechnung der Rollperioden bei Rollwinlen von 30 und 40 Grad angeführt.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Parametric excitation of roll motion. Explanations and guidance for ship operation


    Weitere Titelangaben:

    Parametrische Erregung von Rollbewegungen. Ursachen und Hinweise zur Schiffsführung


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2001


    Format / Umfang :

    3 Seiten



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Englisch





    Parametric identification of nonlinear ship roll motion from forced roll data

    Gawthrop, P.J. / Kountzeris, A. | Tema Archiv | 1988


    Modern fullforms and parametric excitation of the roll motion

    Lindemann, K. / Skomedal, N. | Tema Archiv | 1983


    Parametric roll and ship design

    Levadou, M. / van t Veer, R. / Universidade Federal do Rio de Janeiro | British Library Conference Proceedings | 2006


    Parametric Roll and Ship Design

    Levadou, Marc / Veer, Riaan van’t | Springer Verlag | 2011