Im Automobilbau sind die beiden Begriffe 'Elastisches Kleben' und 'Akustikentwicklung' bisher selten in Zusammenhang gebracht worden. Aufgrund des stetig zunehmenden Stellenwerts des Komforts - speziell des Akustikkomforts - wurde nun in einem gemeinsamen Projekt der BMW AG, der Sika AG und des Lehr- und Forschungsgebiets Klebtechnik der RWTH Aachen die Scheiben-Direktverklebung hinsichtlich ihres Einflusses auf die Fahrzeug-Innengeräusche analysiert. Die Untersuchungsergebnisse führten zu der Entwicklung eines sogenannten Zwei-Phasen-Verklebungssystems, dessen Einsatz akustische Optimierungen ermöglicht. Diese Ergebnisse zeigen für die Fondpassagiere eine durchgehende Pegelabsenkung ab ca. 125 Hz. Während die Absenkung links durchschnittlich 1 dB beträgt, sind es rechts durchschnittlich 2 dB bis maximal 2,5 dB zwischen 160 und 200 Hz. Diese Ergebnisse sind um so beachtlicher, als die Versuche mit einem Fahrzeug durchgeführt wurden, dessen Fahrwerk einen hoch entwickelten Stand aufweist. Hier wird bereits durch die Fahrwerkskonstruktion die Krafteinleitung vom Fahrwerk in die Karosserie reduziert. Bei einem Fahrzeug mit höherer Karosserieanregung über das Fahrwerk würde auch die Wirksamkeit der akustisch optimierten Scheibenverklebung noch deutlicher zum Tragen kommen. Im Rahmen dieses Projektes wurde somit eine Lösung gefunden, die durch eine singuläre, kostengünstige und gewichtsneutrale Maßnahme einen Beitrag zum Akustikkomfort leistet.
Akustisch optimierte Fahrzeug-Scheibenverklebung
Adhäsion - Kleben & Dichten ; 45 , 4 ; 32-37
2001
6 Seiten, 10 Bilder, 2 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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