Für die Brandschutzkonzeption von Tunnels und Großgaragen fehlt es noch an ausreichendem experimentellem Material, um umfassende Simulationen für verschiedene Parameter wie Geometrie, Rauchausbreitung, thermische Bauteilbelastung und so weiter durchführen zu können. Im Rahmen einer Versuchreihe an der MFPA Leipzig wurden 1998 und 1999 insgesamt 17 PKW gezielt in Brand gesetzt, um Erkenntnisse über Masseverluste, Energiefreisetzungsrate, Rauchmassen und Volumenströme sowie Temperaturen, Gaskonzentrationen, Wärmestromdichten und Kennwerten zum Feuerübersprung zu gewinnen. Drei Versuche erfolgten an einzelnen PKW, sechs Versuche an paarweise nebeneinander stehenden Autos und ein Versuch an drei nebeneinander stehenden Fahrzeugen. Zudem erfolgte eine Unterscheidung nach Karosserieaufbau: ältere Fahrzeuge mit Stahlkarosserie, neue Fahrzeuge mit einem erhöhten Kunststoffanteil sowie Autos vom Typ Trabant mit der typischen Kunststoffkarosserie. Im Einzelversuch erwies sich der Trabant als besonders brennfreudig, er brannte heftig auf und in kurzer Zeit völlig ab. Die Rauchentwicklung ist - ebenso wie beim Fahrzeug mit erhöhtem Kunststoffanteil - sehr dunkel. Die Stahlkarosserie brannte am längsten und mit relativ hellem Rauch. Die maximalen Gastemperaturen sind nur etwa halb so hoch wie beim Kunststoff-Fahrzeug. Die gewonnenen Werte decken sich mit den wenigen Daten aus bisher verfügbaren Untersuchungsergebnissen. Bei den Versuchen mit zwei und drei nebeneinanderstehenden Fahrzeugen wurden die Energiefreisetzungraten in Summe und der Zeitpunkt des jeweiligen Feuerübersprungs erfasst. Obwohl eine genaue Erfassung des tatsächlichen Ausgangspunktes für den Feuerübersprung (wahrscheinlich über Fenster- oder Zierleistengummis) nicht stattfand, kann davon ausgegangen werden, dass Oberflächentemperaturen zwischen 280 Grad und 390 Grad einen Feuerübersprung sehr wahrscheinlich machen. Der Abstand der Fahrzeuge zueinander (variiert wurde zwischen 40 und 80 cm) spielte dagegen kaum eine Rolle. Vermutet wird, dass bei einer Brandraumhöhe deutlich unterhalb der hier vorliegenden 3 m ein Feuerübersprung auch von oben stattfinden kann und damit die räumlichen Bedingungen ebenfalls großen Einfluss auf das Brandverhalten haben.


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    Titel :

    Experimentelle Untersuchungen zum Abbrand- und Feuerübersprungsverhalten von Personenkraftwagen


    Weitere Titelangaben:

    Experimental investigation of burning and fire jumping behaviour of automobiles


    Beteiligte:
    Steinert, C. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 9 Bilder, 6 Tabellen, 17 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch