Klebverbindungen ermöglichen im Gegensatz zu punktförmigen Verbindungselementen eine großflächige Kraftübertragung zwischen den Fügepartnern. Das Kleben bietet sich aufgrund einer maximalen Werkstoffausnutzung der zu verbindenden Komponenten als Fügeverfahren insbesondere für Leichtbaukonstruktionen im Automobilbau an. Eine Möglichkeit, Fahrzeugkarosserien und Anbauteile leicht aber trotzdem verformungssteif und crashsicher zu gestalten, bietet der Einsatz höherfester Stahlfeinbleche geringer Stärke im strukturell geklebten Verbund aus Außenhaut und Innenkonstruktion. Die Vernetzung der eingesetzten warmaushärtenden Reaktionsklebstoffe, z.B. auf Kautschuk- oder Epoxidharzbasis, führt zu Eigenspannungen in der Klebnaht, welche bei Unterfütterungsklebungen (Anbindung der Außenhaut an die Unterkonstruktion) zu sichtbaren lokalen Bauteildeformationen (Abzeichnungen) führen können. Hervorgerufen werden diese Eigenspannungen durch die thermisch bedingten Spaltmaßänderungen in der Klebfuge während des Aushärteprozesses. Zusätzlich können beim Kleben von dünnen Blechen auf steife Strukturen großflächige Deformationen des Deckblechs auftreten, was auf laterale Relativbewegungen zwischen den Fügeteilen, die durch die ungleichmäßige Erwärmung der Fügepartner und das ungleichmäßige Temperaturfeld im Aushärteofen entstehen, zurückzuführen ist. Die lokalen wie auch die großflächigen Deformationen führen zu optischen Mängeln und Festigkeitseinbußen bei geklebten Leichtbaustrukturen. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens werden Untersuchungen zur Optimierung des Klebprozesses, der Karosserieklebstoffe und der Bauteilgestalt durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden Labormeßmethoden entwickelt, die eine systematische Analyse der physikalischen und chemischen Volumenänderungsvorgänge der Reakionsklebstoffe sowie der thermisch bedingten Fügeteilrelativbewegungen ermöglichen. Ziel der Untersuchung ist die Erarbeitung materialwissenschaftlicher konstruktiver und fertigungstechnischer Grundlagen zur Vermeidung von Abzeichnungen an Klebungen dünnwandiger Stahlbauteile in Leichtbaustrukturen.


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    Titel :

    Minimierung von Bauteildeformationen beim Kleben


    Beteiligte:
    Meschut, G. (Autor:in) / Eis, M. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    18 Seiten, 13 Bilder, 3 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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