Die gegenwärtig bei allen Seeschiffen eingesetzten Antifouling-Anstrichstoffe auf TBT-Basis (Tributylzinn) werden voraussichtlich ab 2003 nicht mehr zulässig sein, und ab 2008 sollen auch ältere TBT-Anstriche nicht mehr erlaubt sein. Weltweit wird nach geeigneten Alternativen gesucht, die hinsichtlich Wirkung und Kosten den TBT-Anstrichstoffen ebenbürtig sind. Mittelfristig scheint die Lösung in der Verwendung von Kupferfarben zu liegen. Es wird jedoch befürchtet, daß Kupferfarben ähnlich negative Auswirkungen wie die zinnhaltigen Anstrichstoffe auf maritime Ökosysteme haben werden. In der Forschung werden deshalb auch völlig neue Wege beschritten. Eine Reihe von Meeresorganismen produziert natürliche Antifouling-Wirkstoffe, die andere Organismen abstoßen, ohne sie zu töten. Weltweit wird versucht, diese Wirkstoffe zu isolieren, ihre Wirkung auf die über 400 Spezies von Fouling-Organismen zu untersuchen und Bio-Farben zu entwickeln. Mit extrem glatten Farben, den LSE-Farben (low surface energy), sollen die Fouling-Organismen bei ausreichender Schiffsgeschwindigkeit einfach von der Oberfläche gespült werden. Gegenwärtig sind diese Farben jedoch noch zu weich und zu teuer. Die Universität Göteborg entwickelte sogenannte seal paints (Robbenfarben), eine Faserbeschichtung in Anlehnung an Robbenpelze, die sich in Feldversuchen schon bewährt hat. Das MAGPET-System von MHI/Japan benutzt elektrisch leitende Farben und die Elektrolyse, um die Oberfläche durch eine Chlor-Ionen-Schicht zu schützen. Trotz vielversprechender Ansätze ist die zukünftige Entwicklung noch nicht abzusehen.
Wohin geht die Reise? Antifouling
Schiff und Hafen / Seewirtschaft ; 52 , 6 ; 83-85
2000
3 Seiten, 5 Bilder, 1 Quelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
DataCite | 2019
|EDITORIAL - Wohin geht die Reise?
Online Contents | 2007
EDITORIAL - Wohin geht die Reise?
Online Contents | 2007
Ceterum censeo ... Wohin geht die Reise?
Online Contents | 2010
IuD Bahn | 2006
|