Von allen Informationen, die der Fahrer zum sicheren Führen eines Kraftfahrzeugs aus seiner Umgebung aufnehmen muss, sind etwa 84 % visueller Art. An diese Aufgabe ist das menschliche Auge und vor allem die anschließend im Gehirn stattfindende Informationsverarbeitung gut angepasst, bei schlechten Sichtbedingungen allerdings trotzdem manchmal überfordert, wie Unfallstatistiken zeigen. Neben vielen anderen Ansätzen, hier zu einer Verbesserung zu kommen, gibt es bei Dunkelheit die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Fahrers mit Hilfe von Licht gezielt zu lenken. Dazu ist das Licht der Scheinwerfer prädestiniert. Eingehende Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet haben ergeben, dass die höchsten Intensitäten des Lichts dort vorhanden sein müssen, wo potenzielle Gefahren auftreten können, und zwar in einer zur aktuell gefahrenen Geschwindigkeit passenden Entfernung. Aufgrund der gesetzlichen Randbedingungen beschränken sich die gegenwärtigen Überlegungen auf in sich feste, aber gegenüber den Fahrzeugachsen bewegliche Lichtverteilungen. Die Steuerung um die Fahrzeughochachse ist Bestandteil des im Rahmen von AFS (Adaptive Frontlighting System) geplanten dynamischen Kurvenlichts. Die Steuerung um die Fahrzeugquerachse wird heute schon von (dynamischen) Leuchtweitenregulierungen realisiert. Beide Systeme sind sinnvoll mit vorausschauend arbeitender Sensorik zu kombinieren. Die Fa. Hella hat für das Vision-System als vorausschauenden Sensor ein Kamerasystem im Scheinwerfer implementiert. Dieses Kamerasystem kann auch für viele andere Systeme die erforderlichen Eingangsinformationen liefern.
Vision-System zur Scheinwerfersteuerung
Vision system of headlamp control
Motortechnische Zeitschrift ; 61 , Special Innovationen der Zulieferindustrie ; 34-37
2000
4 Seiten, 6 Bilder, 10 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch