Konventionelle akustische Systeme in Fahrzeugen bauen vorwiegend auf Schalldämmung auf, d.h. sie zielen darauf ab, den Schall (z.B. vom Motorraum) nicht ins Fahrzeuginnere eindringen zu lassen. Physikalisch kann man dabei leicht nachweisen, dass solche Systeme bei Gewichtsverringerung an Funktionalität verlieren. Es scheint ein Zielkonflikt zwischen Gewichtsreduktion und Verbesserung des akustischen Komforts vorzuliegen. Dieser Zielkonflikt kann mit einem völlig anderen akustischen Ansatz vermieden werden: durch eine Reduktion der schweren Schalldämmungs-Schichten und -Komponenten lässt man mehr Schall ins Fahrzeuginnere eindringen. Der Lärm wird jedoch von neuen, sehr viel leichteren Schallabsorptions-Komponenten rasch und wirksam wieder geschluckt. Dieser akustische Gesamtfahrzeug-Ansatz, RIETER ULTRA LIGHT genannt, wurde bisher an rund 25 verschiedenen Fahrzeugen erfolgreich getestet. Das alternative Akustikpaket bewährt sich bei allen Fahrzeugkategorien: vom 3- bis zum 6-Zylinder, vom Kleinwagen bis zum Minivan, bei Diesel- und bei Benzinmotoren. Die Gewichtseinsparungen liegen in der Regel zwischen 30 % und 60 %; während gleichzeitig der akustische Komfort im Fahrzeuginneren verbessert wird. Zu berücksichtigen sind allerdings auch Komponenten wie Dachhimmel oder Hitzeschilder.
Akustischer Komfort und Leichtbau: ein Zielkonflikt?
1999
14 Seiten, 6 Bilder, 2 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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