Sechs Prototypfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb wurden seit 1994 bei Daimler-Chrysler entwickelt und auf ihr Betriebsverhalten untersucht. Die Brennstoffzellen bestehen aus einer Kunststoffolie die für Protonen (Wasserstoffkerne) durchlässig ist. Die Folie ist auf beiden Seiten mit einer Pt-Katalysatorschicht und einer gasdurchlässigen Graphitpapierelektrode beschichtet. Diese Anordnung wird von beiden Seiten durch Graphitplatten mit Gaskanälen gehalten. Von einer Seite strömt Wasserstoff in Richtung Folie, von der anderen Sauerstoff. Der Wasserstoff wird an der Katalysatorschicht ionisiert, die Protonen wandern durch die Folie und reagieren mit dem Sauerstoff zu Wasser. Während der Protonenwanderung baut sich zwischen den Elektroden eine Spannungsdifferenz auf, die über einen Motor genutzt werden kann. 160 Zellen werden zu sogenannten Stacks verbunden, die dann einzeln oder zu mehreren den Strom für den Motor liefern. Als Energiequelle können sowohl Wasserstoff (komprimiert oder verflüssigt) und Methanol oder Benzin (durch einen Reformer wird der Wasserstoff abgespalten, gleichzeitig entstehen Kohlenmonoxid und Kohlendioxid) eingesetzt werden. Bisher wurden folgende Leistungen erreicht: Typ/Jahr/Energiequelle/Anzahl Stacks/Spannung/Systemleistung/Leistungsgewicht: NECAR I/1994/H2 komprimiert/12/230 V/50 kW/21 kg/kW; NECAR II/1996/H2 komprimiert/2/280 V/50 kW/6 kg/kW; NEBUS(Omnibus)/1997/H2 komprimiert/10/720 V/250 kW/5,6 kg/kW; NECAR 3/1997/Methanol/2/300 V/50 kW/15 kg/kW; STUDIE JEEP COMMANDER/1998/Benzin/1/250 V/50 kW/39 kg/kW; NECAR 4/H2 flüssig/2/330 V/70 kW/5 kg/kW. NECAR 4 ist ein A-Klasse Fahrzeug mit einer Reichweite von 450 km und einer Geschwindigkeit von 145 km/h. Der Wirkungsgrad der Brennstoffzellen liegt zur Zeit zwischen 50 und 80 %. Das Verfahren zur Benzinreformierung arbeitet bei 700 bis 1100 Grad C. Die Methanolreformierung läuft bereits bei Temperaturen zwischen 200 und 300 Grad C, das Reformergas ist sauberer als das Benzinprodukt.
Offen für alle Optionen
1999
8 Seiten, 8 Bilder, 1 Tabelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Ökombi hält sich alle Optionen offen
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