Die Pulverslurry-Technologie ist ein alternatives Lackierkonzept, das die Vorteile des Pulver- und des Flüssiglackes verbindet, und sich bei der Lackierung von nunmehr 200000 Fahrzeugen der Mercedes-A-Klasse hinsichtlich Qualität, Prozeßsicherheit, Ökologie und Kosten überzeugend bewährt hat. Im Beitrag wird auf die spezifischen Anforderungen an den Klarlack eingegangen. Grundbedingung des Lackierkonzepts war ein völlig lösemittelfreier Klarlack, der auf den nicht eingebrannten Füller- und Basislack-Aufbau direkt, d.h. also 'Naß-in Naß' aufgebracht und dann zusammen eingebrannt wird. Die dabei zu erreichende Oberflächenqualität mußte hinsichtlich Glanz, Verlauf und Haze-Freiheit den hohen Standard von flüssigen, lösemittelhaltigen Klarlacken erreichen. Bisherige Pulverklarlacke erfüllen zwar die Forderungen hinsichtlich Glanzschleier und Verlauf, es ist bislang aber nicht gelungen, die Schichtstärke so weit zu reduzieren, um ein akzeptables Steinschlagverhalten zu erzielen. BASF Coatings entwickelte die entscheidende Methode, aus dem Pulver durch Naßvermahlung in Wasser eine feinteilige Slurry herzustellen. Die Teilchen werden als Slurry verarbeitet wie ein Naßlack, bilden nach dem Abdunsten des Wassers aber wieder einen dünnen Pulverfilm, der auf trockenem Weg nicht in dieser Qualität erzeugt werden kann, jedoch Voraussetzung für die Erfüllung der gewünschten Eigenschaften ist. Nach der kurzen Darstellung der Verarbeitung und der Beschreibung der technologischen Eigenschaften, werden die ökonomischen und ökologischen Vorteile (hier Ökoeffizienz genannt) verdeutlicht, die industriellen Anwendungen von 'Powder Slurry' skizziert und die verschiedenen Spezifikationen aufgezeigt.
Pulverslurry: Eintagsfliege oder alternatives Lackierkonzept?
1999
9 Seiten, 9 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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