Bahnbetriebsunfälle mit Straßenbahnen können erhebliche, materielle und menschliche Folgen haben. Da dieses Verkehrsmittel in Frankreich über Jahrzehnte fast komplett von der Bildfläche verschwand, ist der Umgang mit den Triebwagen für Fußgänger, Rad- und Autofahrer etwas schwierig. Besonders da dort wie in keinem anderen Land weltweit die Tramnetzte eine Renaissance erlebten oder aus dem Nichts neu entstanden. In Brest wurde am 23.06.2012 die neue Straßenbahn in Betrieb genommen. Bis zum 31.01.2013 wurden allein in dieser Provinzstadt 28 Unfälle mit der Tram registriert. Davon waren 25 Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, 2 Zusammenstöße mit Fußgängern und einer mit einem Fahrrad. Die für viele Verkehrsteilnehmer ungewohnten Bahnen, deren Schienennetz und Signale werden offensichtlich oftmals noch nicht richtig eingeschätzt. Die optimale Verzögerung einer Straßenbahn liegt bei etwa 2,9 m/s² was einen Bremsweg von 7 m bei einer Geschwindigkeit von 15 km/h bedeutet. Eine Untersuchung ergab statistisch gesehen aber, dass durch die hohe Laufleistung der Straßenbahnen die Anzahl von Un- oder Zwischenfällen pro gefahrene 10 000 km bei 0,355 liegt. Beim Busverkehr ist die Anzahl mit 0,739 mehr als doppelt so hoch. Um trotzdem die Auswirkungen von leichten bis schwereren Kollisionen zu minimieren, werden seit einiger Zeit konstruktive Veränderungen in die Serienproduktion der Bahnen aufgenommen. Hierzu gehört unter anderem die Verkleidung der Scharfenberg- oder anderer Automatikkupplungen.
Accidentologie: Les tramways sont-ils-dangereux?
Unfallforschung: Sind Straßenbahnen gefährlich?
Ville, rail & transport ; 549-Supplément ; 34-39
01.01.2013
6 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Französisch
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