Nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels Ende 2015 ist geplant, die Zürcher Gotthardzufahrt (Strecke Zug - Walchwill - Arth-Goldau) zwecks Ausbau- und Unterhaltsarbeiten zwei Jahre lang zu schließen. Während dieser Zeit soll der Gotthard-Verkehr auf der gegenüberliegenden Seeseite abgewickelt werden. Hierfür muss der letzte einspurige Abschnitt auf der Strecke Cham- Rotkreuz zwischen Freudenberg und Rotkreuz auf Doppelspur ausgebaut werden. Der Autor kritisiert, dass die großen Investitionen mehr Kapazität, aber kaum Qualitätsverbesserung brächte bzw. wenig Zeitgewinn, es sei denn es werden - zusätzlich zur Doppelspur-Projekt -, auch weitere sinnvolle Ausbauten durchgeführt. Von Ebikon bis Rotkreuz gilt eine durchgehende Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Von Freudenberg bis Zug gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 125 km/h. Die einzige Geschwindigkeitseinschränkung von weniger als 125 km/h bildet die Kurve zwischen Ebikon und Zug dar. Mit Streckung der Kurve wäre die letzte Beschränkung auf weniger als 135 km/h zu beseitigen. Herfür sehen die SBB aber keinen Bedarf. Das Investitionsvolumen für Doppelspur beläuft sich auf 33 Millionen Franken (neues Stellwerk bei Rotkreuz ausgeschlossen). Mehrkosten von 7 Millionen Franken für 15 Sekunden Fahrzeitersparnis beim IR ergeben einen Minutenpreis von 28 Millionen Franken, womit die SBB im Vergleich zu anderen viel teureren Ausbaustrecken (Zimmerberg-Tunel auf der Strecke Luzern - Zürich oder Gotthard-Basistunnel) auf ersten Blick erst einmal gut da steht.
Doppelspur Rotkreuz - Freudenberg: Billig bauen oder schneller fahren?
Schweizer Eisenbahn-Revue ; 4 ; 204-205
2013-01-01
2 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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