In Libyen wird ein groß angelegtes, sieben Milliarden Euro-Projekt realisiert, das mehr als 2000 km Bahnstrecken umfasst. Im Bau befinden sich zwei normalspurige Linien: Entlang der Küste wird eine zweigleisige Hauptstrecke von R’as Ajdir über Tripoli - Musrate - Sirte nach Benghazi die großen Städte verbinden. In der Planung befindet sich außerdem die 600 km lange Fortsetzung nach Tobruk und weiter zur ägyptischen Grenze bei Umm Sa’ad. Bei Sollum ist die Verknüpfung mit der ägyptischen Eisenbahn vorgesehen. Eine eingleisige Güterstrecke wird in die südliche Wüste nach Sebha gebaut. Die Hauptaufträge wurden 2008 an die chinesische China Railway Construction Corp und die Russischen Eisenbahnen (RZD) vergeben. Die italienische Finmeccanica hat den Auftrag für die Signaltechnik auf dem durch China gebauten Streckenteil (1460 km) erhalten. Als Zug kommt der für 200 km/h ausgelegte Dieseltriebzug IC4 in Frage. Italien hatte erst 2010 Ghaddafi einen solchen zum Salonzug umgebauten Dieseltriebzug aus der laufenden Produktion für die DSB in Dänemark zum 40. Jubiläum der libyschen Revolution geschenkt. Weil die technischen Fehler dieser Züge auch mit dänischem Know-how behoben wurden, könnten sich bei einer Serienlieferung an Libyen rechtliche Fragen ergeben. Noch ist nicht absehbar, wie sich der politische Umbruch, in dem sich das Land befindet, auf das Eisenbahnprojekt auswirken wird. Deutsch siehe I1169611.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Which future for Libya's railway plans?


    Weitere Titelangaben:

    Libyen wird zum Eisenbahnland


    Erschienen in:

    railway update ; 5-6 ; 92


    Erscheinungsdatum :

    2011-01-01


    Format / Umfang :

    1 pages



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Englisch