Federführend in der Entwicklung elektronischer Antriebssteuerungen für Nahverkehrsfahrzeuge, speziell für Straßenbahnen, war die deutsche Elektroindustrie, die 1960 - nach einigen grundlegenden Versuchen - zusammen mit der Schweiz die ersten Fahrzeuge in Genf, Hamburg, München und Nürnberg vorgestellt hat. Der Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der elektronischen Antriebssteuerung und geht insbesondere auf die Technik der elektronischen Regelkreise sowie auf die Grundelemente und Grundfunktionen der elektronischen Steuer- und Regelkreise (u.a. Erfassung der Soll- und Istwerte, Fahr-/Bremsregler, Verknüpfung mit der Traktionsstromseite der Steuerung) ein. Weiter wird der deutsche Markt der elektronischen Antriebssteuerungen betrachtet, der von den Herstellern AEG, BBC (später ABB, Adtranz, heute Bombardier), Kiepe (heute Vossloh-Kiepe) und den Siemens-Schuckert-Werken (ab 1966 Siemens AG) beherrscht wurde. Die Firmen BBC und Kiepe haben außerdem elektronische Gleit- und Schleuderschutzregler für Straßenbahnen entwickelt. Vorgestellt und beschrieben werden die Systeme Logitram, Logistat und Geamatic von AEG, Simatic von Siemens, Tramiac und Elektronische Steuerung der SSB von Kiepe, Sécheron UF 126 von Kiepe, sowie die BBC-Elektronik. Abschließend wird auf die Typenempfehlung des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV, heute VDV) eingegangen, die 1969 in der VÖV-Schrift festgeschrieben wurde sowie auf die Einflüsse auf die Entwicklung von U-Bahn und Obus-Steuerung und die weitere Entwicklung nach 1970.
Entwicklung elektronischer Antriebssteuerungen im Nahverkehr
Development of electronic traction control units in public transport
eb - Elektrische Bahnen ; 109 , 3 ; 107-130
2011-01-01
24 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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