Der vergangene Winter war auch in Frankreich härter als üblich und die Verspätungs- und Pannenstatistik der SNCF schnellte rasant hoch. Die rund 15-stündige Verspätung des Nachtzuges Straßburg - Nizza bzw. Port Bourt am 27.12.10 wurde zum negativen Medienereignis. Die Aufarbeitung des Debakels legte eher organisatorische als meteorologische Gründe offen. Die Aufteilung von Loks und Lokführern auf unabhängig agierende Unternehmen innerhalb der SNCF bei gleichzeitigem Abbau von Betriebsreserven führt dazu, dass ein Lokführer mehrere hundert Kilometer weit mit dem Taxi zu seinem hoffnungslos verspäteten Zug gefahren werden muss. Unabhängig von diesen Ereignissen wurde für den stark defizitären Fernverkehr außerhalb des TGV-Netzes zwischen Staat und SNCF am 13.12.10 eine Vereinbarung abgeschlossen. Der Staat sieht sich in der Aufgabenverantwortung für diese mit "TET" bezeichneten Verkehre und trägt in den nächsten drei Jahren einen Teil des Defizits, der andere Teil stammt aus Quersubventionen vom TGV-Verkehr. Mit Blick auf die kurze Dauer der Vereinbarungen ist mit strukturellen Verbesserungen wohl nicht zu rechnen.
Un très rude hiver pour la SNCF... et ses usager
Ein rauer Winter für die SNCF... und für ihre Fahrgäste
Le Rail ; 173 ; 20-22
01.01.2011
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Französisch
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