Bis in die 1850er Jahre hinein entstanden Eisenbahnstrecken ausschließlich beiderseits des Rheins, denn der breite Fluss bildete ein zunächst unüberwindbares Verkehrshindernis, so dass die beispielsweise nach Köln führenden Linien schon in den Bahnhöfen der Rheinischen, der Cöln-Bonner, der Cöln-Krefelder oder der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft endeten. Mit der weiteren Entwicklung des Stahlbaus indes gelang es hier im Jahre 1859, eine erste feste Rheinbrücke mit zwei Gleisen in Gestalt der Dombrücke zu montieren, die aus vier je 98,2 Meter langen Eisenfachwerkgitterträgern bestand und die man auf drei Strompfeilern lagerte. Einige Jahrzehnte später jedoch war diese Brücke den andauernden Belastungen durch das Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen und musste deshalb zu Beginn des 20. Jahrhunderts der neuen Hohenzollernbrücke an derselben Stelle weichen. Der Beitrag gibt einen chronologischen Überblick über alle zwischen Mainz und Köln gebauten Eisenbahnbrücken, die übrigens bis heute für den Zugverkehr bedeutsam sind. Neben interessanten Einzelheiten zu deren Konstruktion beleuchtet der Autor dabei auch das historische Umfeld ihrer Geschichte. Insbesondere die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges und nicht zuletzt die von deutschen Soldaten in den letzten Kriegstagen vorgenommenen sinnlosen Sprengungen setzten solchen Bauwerken wie etwa der Kaiserbrücke in Mainz oder der auch in einem Film verewigten Brücke in Remagen häufig schwer zu, so dass sie mühevoll wieder aufgebaut werden mussten.
Schienen übers Wasser
Die Eisenbahnbrücken am Mittelrhein
Bahn extra ; 20 , 2 ; 72-77
2009-01-01
6 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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