Im Jahre 1989 erzwangen mehrere tausend Bürger der DDR durch ihre Flucht in die Botschaften der BRD in Ungarn, der ?SSR und Polen eine Übersiedelung nach Westdeutschland. Die DDR sah sich gezwungen, den 6.000 in Prag und 633 in Warschau verbliebenen Menschen die Weiterreise in die BRD zu gestatten. Diese hatte jedoch in Zügen der Deutschen Reichsbahn über das Staatsgebiet der DDR zu erfolgen, deren Laufwege ab Praha-Libe? zunächst bis Bad Schandau und von da aus über Karl-Marx-Stadt, Plauen und Gutenfürst nach Hof vorgesehen waren. Noch bevor Bundesaußenminister Genscher diese Entscheidung am 30.09.1989 verkündete, wurde das Zwickauer Bahnbetriebswagenwerk angewiesen, einen Wagenzug für Sonderverkehre vom Abstellort Plauen oberer Bahnhof umzusetzen und bekam das Betriebswerk Reichenbach den Fahrplan und die Lokbespannung mitgeteilt. Im Beitrag ist nicht nur nachzulesen, wie diese politisch brisanten Zugverkehre aus bahnbetrieblicher Sicht organisiert wurden, sondern auch, mit welchen Maßnahmen es der Politischen Verwaltung der Deutschen Reichsbahn im Zusammenwirken mit der Staatssicherheit und anderen politischen Organen der DDR zumeist gelang, dass auf diese Züge in die Freiheit nicht noch weitere Bürger aufzuspringen vermochten.
Züge in die Freiheit
Die DDR- Flüchtlingszüge im Herbst 1989
Bahn extra ; 20 , 3 ; 20-25
2009-01-01
6 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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