Als Verkehrsmittel für Regionen abseits der Hauptverkehrsströme waren auch in Deutschland die Schmalspurbahnen ihrer günstigeren Baukosten wegen eine Alternative. Dieser Vorteil indes ging verloren, als eine stetig größer werdende Gütermenge deren Umschlag zwischen Normalspur- und Schmalspurwagen mühseliger, zeitaufwendiger und damit immer teurer machte. Mit der Konstruktion des Rollbockes schließlich schuf der Ingenieur Paul Langbein von der Lokomotivenfabrik Saronno bei Mailand, einem Zweigwerk der Maschinenfabrik Esslingen, zum Ende des 19. Jahrhunderts eine erste brauchbare Abhilfe des Problems, indem er gleich komplette Normalspurwagen auf die Schmalspur setzte. Diese Rollböcke sind ungefederte zweiachsige Wagen mit einer als "Drehschemel" bezeichneten Vorrichtung, auf der die Achsen und Räder der Normalspurwagen mittels Klauen, Schrauben und Mitnehmern befestigt wurden. Unverzichtbarer Bestandteil des noch heute unter anderem bei den Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) angewendeten technischen Umsetzprinzips ist zudem eine Rollbockgrube, in der die Gleise der unterschiedlichen Spurweiten durch eine spezielle Anordnung so ineinander greifen, dass der Normalspurwagen auf dem Rollbock aufgesetzt werden kann. Der Beitrag erläutert das in der Handhabung nicht ungefährliche Verfahren, beschreibt ebenfalls die Weiterentwicklung in Form des Rollwagens und geht dabei stets auf die bei dieser Verladetechnologie unumgänglichen Sicherheitsvorkehrungen ein.
Huckepack
Transporte mit Rollböcken und Rollwagen
Bahn extra ; 19 , 3 ; 89-91
01.01.2008
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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